01.10.2010

„Sie arbeiten daran, dass unsere Welt besser wird“

Ein Abend im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit zum 50er von Michael Bubik und Michael Chalupka

Ein Abend im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit zum 50er von Michael Bubik und Michael Chalupka

Wien (epd Ö) – Zu einem Abend im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit hatte die Diakonie am Mittwoch, 29. September, anlässlich des 50. Geburtstages von Michael Chalupka und Michael Bubik ins Albert Schweitzer Haus geladen. „Michaels“ und „Michaelas“ prägten das Programm am Michaelitag, das thematisch um den Erzengel Michael kreiste.

 

Bischof Michael Bünker bezeichnete in seinem Festvortrag den Erzengel als „Engel der Befreiung, der Option für die Armen“. In diesem Sinn seien Diakonie-Direktor Michael Chalupka und der Rektor der Diakonie Eine Welt, Michael Bubik, „würdige Namensträger“. Bünker: „Sie arbeiten daran, dass unsere Welt besser wird.“ Die feministische Theologin und Vorsitzende der Armutskonferenz, Michaela Moser, ging in ihrem Vortrag auf die Rolle des Bösen anhand der Figur des Erzengels ein. Das Böse äußere sich in gesellschaftlichen Umständen, führe zu Ohnmacht und Machtlosigkeit, zugleich fordere es jedoch zum Handeln heraus, so die Theologin.

 

Vorgestellt wurden bei der Feier auch Auszüge aus dem neuen Buch von Michael Chalupka, das demnächst unter dem Titel „Protestantische Demonstrationen“ erscheint. Bei der Feier am Mittwochabend präsentierte die Schauspielerin Chris Pichler Texte des Diakonie-Direktors, der seit mehreren Jahren wöchentlich Kommentare zu Alltag und Politik aus evangelischer Sicht in Österreichs größter Tageszeitung verfasst.

 

Den Dank und die Glückwünsche der Stadt Wien überbrachte Vizebürgermeister Michael Ludwig. Seit 130 Jahren leiste die Diakonie unverzichtbare Arbeit. In ihrem Einsatz für die an den Rand gedrängten Menschen agierten Michael Bubik und Michael Chalupka in einer „Idealkonstellation“, sagte der Vizebürgermeister. Die beiden Jubilare hätten nicht nur wichtige karitative Projekte initiiert, sondern lebten auch den „gesamtgesellschaftlichen Anspruch, sich einzumischen“.

 

In Rahmen des Abends, durch den die ORF-Journalistin Maria Katharina Moser führte, überreichte Diakonie-Präsident Roland Siegrist dem Rektor der Diakonie Eine Welt, Michael Bubik, das „Goldene Kronenkreuz“. Diese Auszeichnung der Diakonie stehe für „exzellente“ Arbeit durch mehrere Jahre hindurch, für „Persönlichkeiten mit diakonischem Profil“, die für andere Menschen „Nächstenliebe erfahrbar machen“, betonte der Diakonie-Präsident.

 

„Die Diakonie war mein Schicksal“, meinte Michael Bubik und lud ein, an Stelle von Geschenken für das Diakonieprojekt „BACH“ zu spenden. Das Projekt des Flüchtlingsdienstes richtet sich an junge Menschen mit Migrationshintergrund und steht für Basisbildung, Coaching und Hauptschulabschluss (Spendenkonto PSK 90 006 423; BLZ 60000; Kennwort: BACH). Uraufgeführt wurde bei der Feier eine Komposition von Hanns Stekel, die der Direktor der Johann Sebastian Bach Musikschule speziell für diesen Anlass komponiert hatte. Zu hören war ein Ensemble aus SchülerInnen und LehrerInnen mit Flöten, Saxophonen, Posaune und Schlagwerk. Zusätzlich umrahmten die Feier Bilder der Kunstwerkstatt de La Tour der Diakonie Kärnten. Deren künstlerische Leiterin, Christine Stotter, stellte die Exponate vor und erinnerte an die langjährige Arbeit der Kunstwerkstatt. Vor 30 Jahren haben dort Menschen mit Behinderungen als KünstlerInnen zu arbeiten begonnen. Heute entstehen Werke von zehn KünstlerInnen in verschiedenen Techniken. „Ihre Arbeit ist ihre Berufung, ist ihr Leben“, sagte Stotter.

ISSN 2222-2464

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