Sich berühren lassen
Michael Chalupka über das Lesen in der Bibel
Michael Chalupka über das Lesen in der Bibel
Jeder hat sie zu Hause. Bei vielen verstaubt sie. Manche greifen zu ihr, wenn es Not tut. Andere nehmen sie täglich in die Hand. Die Bibel ist noch immer das Buch mit der höchsten Druckauflage. Am Sonntag wird in den Evangelischen Kirchen der Bibelsonntag gefeiert.
Die Bibel ist ein Buch, in dem Erfahrungen, die Generationen von Menschen mit ihrem Glauben und Gott gemacht haben, gesammelt sind. Sie lässt Gottesbegegnung durchscheinen, macht Transzendenz transparent. Deswegen ist die Bibel ein Heiliges Buch. Doch die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Sie ist ein lebendiger Text von Menschen für Menschen in ihrer Zeit geschrieben, überliefert in Hebräisch und Griechisch. Immer wieder werden neue Entdeckungen gemacht, alte Handschriften gefunden und wissenschaftliche Erkenntnisse über den Sprachgebrauch ihrer Verfasser gewonnen. Wir lesen die Bibel in einer Übersetzung. Übersetzungen müssen in einer Sprache verfasst sein, die heute verstanden wird.
Es ist gut, wenn man weiß, was man da liest und sich auskennt, noch wichtiger ist es aber, sich davon berühren zu lassen. Wer die Bibel heute liest, kann den in ihr enthaltenen Gotteserfahrungen nachspüren und dadurch Gott selbst begegnen, jeden Tag neu. „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“ Das ist die Anleitung zum rechten Bibellesen, wie sie in der Bibel steht. Probieren Sie es aus. Wo steht denn Ihre Bibel?
ISSN 2222-2464