10.07.2003

Schöner Wohnen für junge Menschen mit Behinderung

Diakoniewerk Gallneukirchen realisiert erstmals Wohnprojekt in Wien

Diakoniewerk Gallneukirchen realisiert erstmals Wohnprojekt in Wien

Wien, 10. Juli 2003 (epd Ö) Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen errichtet betreute Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in der Steinergasse in Wien 17. Am Donnerstag Nachmittag, 10. Juli, fand die Gleichenfeier für diese neuen Wohnungen statt.

Erstmals realisiert das Diakoniewerk Gallneukirchen, das über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Errichtung von Wohnungen, Werkstätten, Kindergärten, Therapie- und weiteren Begleiteinrichtungen für Menschen mit Behinderung in Oberösterreich verfügt, ein Wohnangebot in Wien. In einem Verbundsystem von drei betreuten Wohnungen finden voraussichtlich mit Jahresbeginn 2004 20 Kinder und Jugendliche mit geistiger und mehrfacher Behinderung und mit mittlerem bis hohem Bedarf an Pflege und Betreuung ein neues Zuhause. Die Wohnungen werden rollstuhlgerecht ausgeführt und sind auf die speziellen Bedürfnisse der künftigen BewohnerInnen abgestimmt. Emotionale, atmosphärische Aspekte in der Wohnraumgestaltung bestimmen die Wohnphilosophie, der auch in der innenarchitektonischen Planung Rechnung getragen wird. Der Innenhof des Hauses in der Steinergasse ermöglicht den Aufenthalt im Freien und erweitert so die Erlebnisumwelt der Kinder und Jugendlichen, die u.a. Schaukeln, Sand- und Wasserspiele nützen können.

Familiäres, bedürfnisgerechtes Wohnen

Eltern, die aufgrund des intensiven Pflegebedarfes bzw. der hohen Betreuungsintensität ihres Kindes oder aus anderen Gründen Hilfe in Form einer Wohnbetreuung ihres Kindes oder Jugendlichen mit Behinderung suchen, sollen mit diesem Angebot unterstützt werden. Die räumliche Nähe zur eigenen Familie ermöglicht eine kontinuierlichere Beziehung zu den Eltern. „Ziel ist es, diesen Kindern und Jugendlichen im Rahmen der pädagogischen Alltagsbegleitung Entwicklungschancen zu geben, um zu größtmöglicher Eigenständigkeit und Selbstbestimmung zu gelangen“, betont das Diakoniewerk in einer Aussendung.

Die Alterstruktur in den Wohngemeinschaften entspricht familiärem Wohnen, es werden sowohl Mädchen als auch Buben aufgenommen. Die BewohnerInnen können bei Bedarf täglich durchgängig betreut werden. In Anspruch genommen werden je nach Alter und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen Institutionen wie Frühförderung, Kindergarten, Schule, Therapiezentren, Bildungseinrichtungen, Einrichtungen zur Arbeitsassistenz, Fördergruppen, Werkstätten, Volkshochschulen, Einrichtungen des Behindertensportes u.a. Spätestens im Erwachsenenalter sollen die BewohnerInnen in andere Wohnformen übersiedeln.

Integration durch gute Infrastruktur

Grundsätzlich steht, so das Diakoniewerk, der integrative Gedanke und die Idee der Normalisierung hinter den ausgewählten Angeboten. Dies bedeutet, dass öffentliche Schwimmbäder, Spielplätze, Märkte, Feste, Ausstellungen, musikalische Veranstaltungen, öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants, etc. mit den Kindern und Jugendlichen besucht bzw. genützt werden. Die nahegelegene U-Bahnlinie 6 und die Straßenbahnlinie 44 ermöglichen eine gute infrastrukturelle Anbindung. Einige Straßen weiter liegt der Brunnenmarkt, der ein „sinnliches Einkaufserlebnis darstellt und wegen der vorwiegenden Selbstversorgung regelmäßig gemeinsam besucht wird“.

ISSN 2222-2464

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