Schenk: „Ungleichheit in Österreich wächst“
Armutskonferenz warnt vor klaffender Schere zwischen Arm und Reich

Armutskonferenz warnt vor klaffender Schere zwischen Arm und Reich
Wien (epdÖ) – Die Armutskonferenz hat anlässlich des Internationalen Tags der Beseitigung von Armut am 17. Oktober bei einer Pressekonferenz in Wien vor den Auswirkungen einer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich für die Gesellschaft gewarnt. Laut Statistik leben 511.000 Österreicher unter der Armutsgrenze, was sich negativ auf ihre Lebenserwartung und Gesundheit auswirke und am Ende höhere Kosten für die Gesellschaft bedeute. Die Ungleichheit in Österreich wachse, so Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie Österreich. In vielen Haushalten müsse am Monatsende die Entscheidung getroffen werden, ob man die Miete zahlen oder im Supermarkt Essen kaufen wolle. „Das sind Entscheidungen, die furchtbar sind, die aber in Österreich stattfinden.“ Grund für die Unterschiede ist laut Schenk die steigende Zahl von Menschen mit prekären Jobs, die von ihrem Gehalt nicht mehr leben können. Noch stärker seien die Unterschiede beim Vermögen, in das auch Immobilien, Aktien und Unternehmensbeteiligungen einberechnet werden.
Die Armutskonferenz fordert Gegenmaßnahmen. Sie will, dass nicht nur in den Finanz- und Bankensektor investiert wird, sondern auch in die „Stabilisierung des sozialen Ausgleichs“. Lösungsansätze und neue Projekte will die 9. Armutskonferenz diskutieren, die am 23. und 24. Oktober in Salzburg stattfindet.Essenskauf oder Wohnungsmiete? Die steigende Armut in Österreich stellt Menschen vor furchtbare Entscheidungen (Im Bild: Obdachloser auf einer Bank. Fotonachweis: Fotolia)Essenskauf oder Wohnungsmiete? Die steigende Armut in Österreich stellt Menschen vor furchtbare Entscheidungen (Im Bild: Obdachloser auf einer Bank. Fotonachweis: Fotolia)
ISSN 2222-2464