06.03.2002

Sauer: Kirche als Ort der Kraft

Öffnung, Dialog und Kommunikation als Schwerpunkte – Erste Pressekonferenz des neuen Kärntner Superintendenten

Öffnung, Dialog und Kommunikation als Schwerpunkte – Erste Pressekonferenz des neuen Kärntner Superintendenten

Klagenfurt, 06. März 2002 (epd Ö) Der neue Superintendent der evangelischen Diözese Kärnten/Osttirol, Mag. Manfred Sauer, hofft darauf, dass die Menschen die Kirche als Ort der Kraft wieder entdecken. Er plädierte am Freitag, 1. März, bei seiner ersten Pressekonferenz dafür, dass in den Kirchen nicht nur Aktion, sondern vermehrt auch Kontemplation stattfinden solle. „Gerade in säkularen Zeiten wie unseren machen sich die Menschen auf die Suche nach etwas, das ihre Existenz übersteigt“, erklärte Sauer. Die Kirche, für Sauer ein „Ort der Stille und Kraft“, soll nach den Vorstellungen des neuen Superintendenten „mehr Platz in unserem unruhigen Leben haben“. Sauer denkt an ein „Gebet für Stadt und Land“, das jeden Monat in einer Bezirksstadt reihum stattfinden könnte. Zwölf Prozent der Kärntner Bevölkerung sind evangelisch.

Der Austausch mit Jugendlichen liege ihm am Herzen. Sauer, selbst Vater von vier Kindern, sieht den Religionsunterricht als grundlegenden Pfeiler im wachsenden Glauben. In vielfältigen Veranstaltungen der evangelischen Akademie und Bildungswerke sieht der Kärntner Superintendent die Möglichkeit zum Dialog mit der Gesellschaft.

„Die Schwächsten stärker ins Blickfeld rücken und für soziale Gerechtigkeit eintreten“, könne gemeinsam mit den beiden diakonischen Einrichtungen in Waiern und Treffen (Stiftung de La Tour) gelingen. „Kirche in der Welt zu sein, heißt für mich, keine Berührungsängste haben“, bekräftigt Sauer und will sich jeden Montag von 17.00 bis 18.00 Uhr im Parkcafe in Villach „mit jedem, der mit mir reden will“, an einen Tisch setzen. In der Superintendentur in Villach sollen künftig Ausstellungen und Lesungen veranstaltet werden, regelmäßig soll auch ein „Literarischer Salon“ eingerichtet werden.

In seinem ersten Amtsjahr will Sauer „seine“ 33 Gemeinden besuchen und als „Hörender und Lernender durch das Land ziehen, um vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen“. „Ich will für eine Kirche eintreten, die für alle da ist, aber auch zu brisanten Themen Stellung nimmt,“ sagte Sauer.

Zusätzlich will Sauer die Ökumene stärken: „Ein Wunschtraum wäre ein ökumenischer Kirchentag in Kärnten.“ Sein Verhältnis zum katholischen Bischof Kärntens, Alois Schwarz, bezeichnete Sauer als sehr gut. Es gebe eine gute Gesprächsbasis, er habe Schwarz als offenen und dialogbereiten Menschen kennen gelernt.

ISSN 2222-2464

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