07.11.2014

Religiöse Jugendorganisationen setzten Zeichen für Frieden

Mahnwache und Lichterkette um die Votivkirche

(v.l.:) Josef Fessler und Thomas Nanz von der Evangelischen Jugend: Nicht zulassen, dass Feindbilder entstehen (Foto: epd/T. Schönwälder)

Mahnwache und Lichterkette um die Votivkirche

Wien (epdÖ) – Auf Einladung der Muslimischen Jugend setzten die Jugendorganisationen der Evangelischen und der Römisch-katholischen Kirche sowie die Jüdische und die Buddhistische Jugend am Donnerstagabend, 6. November, im Wiener Sigmund-Freud-Park ein Zeichen gegen Gewalt und Intoleranz. Viele Menschen würden Opfer von Terror und Verfolgung: „Hier gilt es mehr als je zuvor, ein gemeinsames klares Zeichen gegen jegliche Art von Gewalt und ein Symbol unserer Anteilnahme zu setzen“, war der Tenor der verschiedenen Statements auf der Veranstaltung. Gemeinsam wolle man sich für ein „friedvolles Miteinander und den Dialog“ einsetzen. Im Anschluss bildeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Lichterkette um die Votivkirche. „Das Licht symbolisiert unsere Solidarität mit den notleidenden Menschen weltweit“, hielten die Jugendorganisationen fest.

Josef Fessler und Thomas Nanz von der Evangelischen Jugend Wien betonten, dass man gemeinsam gegen jegliche Form von Hass, Rassismus und Verhetzung auftreten müsse, um so die Bewusstseinsbildung voranzutreiben. Man dürfe nicht zulassen, dass angesichts der Geschehnisse, die sich zurzeit beispielsweise in Syrien und dem Irak ereignen, Feindbilder entstehen, die dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen in Österreich schaden. Deswegen bekenne sich die Evangelische Kirche in Österreich klar zu den muslimischen Mitbürgern und unterstütze diese beispielsweise auch in ihrer Forderung nach einer gerechteren Novellierung des Islamgesetzes.

Auch Matthias Kreuzriegler von der Katholischen Jugend unterstrich, wie wichtig es sei, miteinander in Dialog zu treten, denn nur so könne man auf Augenhöhe miteinander sprechen. Der Einsatz für den Frieden sei das Herzstück jeder Religion, deswegen müsse man auch gemeinsam gegen das Unrecht, das im Namen der Religionen geschehe, aufstehen und sich klar dagegen aussprechen. Es gelte der Grundsatz, dass jeder Mensch ein Wunderwerk Gottes sei. Wo das nicht ermöglicht werde, würden erste Schritte zum Hass gesetzt, so Kreuzriegler.

Für Tuba Shakir von der Muslimischen Jugend ist es wichtig, dass durch Einzelfälle religiöser Fanatiker nicht eine ganze Glaubensgemeinschaft pauschal verurteilt werde. Religiöse Gewalt gebe es von Seiten aller Religionen. Es gelte, sich „immer und uneingeschränkt auf die Seite der Verfolgten zu stellen“.

ISSN 2222-2464

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