Prosit
Michael Chalupka über die „Goldene Regel“ für ein respektvolles Miteinander
Michael Chalupka über die „Goldene Regel“ für ein respektvolles Miteinander
Bald heißt es beim Neujahrskonzert: „Prosit Neujahr!“ Das Wort Prosit kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie, es möge nützen. Das Neue Jahr möge zum Guten dienen. Wie kann es das tun? Und was können wir dazu beitragen?
In allen Religionen gibt es die Goldene Regel. Wir kennen sie aus dem Sprichwort: Was Du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Jesus hat die goldene Regel positiv formuliert. Er sagt: „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch Ihnen!“ Den Respekt, den wir für uns erwarten, den sollen wir auch den anderen erweisen.
Respekt ist ein Wert, der nicht nach Mehrheiten und Minderheiten verteilt ist. Respekt haben sich alle verdient, ob sie nun in der Mehrheit oder der Minderheit sind. Ein respektvolles Miteinander schützt Minderheiten. Und damit schützt es uns alle. Denn jede oder jeder sind in irgendeiner Weise in der Minderheit. Der eine interessiert sich nicht fürs Schifahren, der andere ist woanders geboren, der dritte gehört einer religiösen Minderheit an.
Und schließlich beginnt das Jahr, wenn sie sich einigt, mit einer neuen Regierung. Auch ihre Vertreter haben sich Respekt verdient. Sie stellen sich in den Dienst der gemeinsamen Sache.
Ein respektvolles Miteinander wünschen sich alle, die in Österreich leben. Tragen wir dazu bei, dass das gelingt. Dann wird uns das allen nützen und zum Guten dienen. Darauf können wir einander zuprosten.
ISSN 2222-2464