Sarah und Sandro in Ghana (2011)

Am Sonntag, den 2. Oktober 2011, sind Sarah Wolf (18) und Sandro Keiblinger (21) aus Oberösterreich zu einer langen und spannenden Reise nach Ghana aufgebrochen. Sie werden dort sechs Monate verbringen und im Adumasa Link Projekt mitarbeiten.

Seit vielen Jahren unterstützt die evangelische Kirche in Österreich über den Evangelischen Arbeitskreis für Weltmission mit österreichischen Spendengeldern dieses Projekt im Herzen Ghanas, in der Nähe von Kumasi. Die Engländerin Rosemary Curtis gründete 1994 die Adum All Saints Association (Adumasa-Link), nachdem sie der erschütternden Armut in den ländlichen Gegenden Ghanas begegnete. Besonders die Notlage der Kinder in Adumasa veranlasste sie ihr Projekt zu starten. So wurden mit Spendengeldern der Bau von Brunnen und die Errichtung und Erweiterung von Schulgebäuden finanziert. Es wurden neben Adumasa noch zwei weitere Dörfer in das Projekt eingebunden, Bedaase und Chiransa. Insgesamt wurden zwölf Brunnen gegraben, fünf Schulen und drei Kindergärten errichtet und erneuert und zwei Küchen gebaut. Die österreichischen Spendengelder wurden in vier neue Schulgebäude, und eine Bibliothek in Chiransa und für einen Nissan Pickup, der die Mobilität des Projektadministrators Prince Appiah-Fei vor Ort sicherstellen soll und den Transport der Einkäufe von der Stadt in die Dörfer, investiert. Geplant ist der Bau von Quartieren für die LehrerInnen, damit sie sich den langen Anfahrtsweg in die Schulen ersparen. Des weiteren wird demnächst mit dem Ausbau des Kindergartens in Bedaase begonnen, die Bibliotheken in Chiransa und Bedaase wollen noch mit Büchern bestückt werden und eine Computerklasse und ein Chemielabor in Adumasa werden eingerichtet. Ziel der Organisation ist, dass alle unterstützten Schulen finanziell unabhängig werden. So werden auch die Familien in Ghana, die etwas geben können, angehalten, einen kleinen Beitrag zu leisten. Selten nur äußert sich dieser in Geldwerten, öfter bringen die Kinder Naturalien mit. Die Regierung übernimmt mittlerweile auch einen Teil der Lehrer*innengehälter.

Der Projektadministrator Prince Appiah-Fei war mit seiner Frau Agnes im September 2011 in Österreich zu Besuch, sie besuchten Schulen und Gemeinden und hielten Vorträge über die Fortschritte im Adumasa-Link Projekt. Bei dieser Gelegenheit konnten Sarah und Sandro ihren neuen „Chef“ gleich persönlich kennen lernen. Der ghanaische Pfarrer Timothy Annoh verabschiedete die beiden in ihrer Heimatgemeinde Windischgarsten gemeinsam mit Diakon Hubert Lösch am 23. September 2011 in einem Sendungsgottesdienst.

Rückkehr der Volontäre (April 2012)

In der Karwoche sind Sarah Wolf (18) und Sandro Keiblinger (21) aus Ghana zurückgekehrt. Sie arbeiteten von Oktober 2011 bis März 2012 im Adumasa Link Projekt mit. Die letzten drei Monate wurden sie von Theresa Koch aus Hartberg unterstützt.

Das Adumasa Link Projekt ist ein Dorfentwicklungs- und Bildungsprojekt in Adumasa, Bedaase und Chiransa mit drei Kindergärten, drei Volksschulen, und zwei Mittelschulen (eine Unterstufe, eine Oberstufe). Nur die Hälfte aller ghanaischen Kinder genießt eine Ausbildung über die Pflichtschule hinaus, dies zu ändern ist auch ein wichtiges Thema der derzeit laufenden Wahlkämpfe (Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Dezember 2012). Die Parteien haben sich zum Ziel gesetzt 212 neue Mittelschulen (Oberstufe) zu errichten, um die Zahl der SchülerInnen der Oberstufe in den nächsten vier Jahren auf 70% zu erhöhen.

Die Mittelschule (Oberstufe) des Adumasa Link Projekts musste leider geschlossen werden, weil es zu wenige SchülerInnen gab, vielleicht kann sie durch den Einsatz der Regierung wieder eröffnet werden. In Adumasa neu eröffnet aber wurden eine Bibliothek, ein Computerraum für die neue IT-Klasse und ein Chemielabor. Durch die tatkräftige Mithilfe von Sarah und Sandro, vor allem in der Bibliothek, wurden die drei neuen Räume am 2. März 2012, feierlich eröffnet.

Kurz darauf erwachten Sarah und Sandro des Nachts mit hohem Fieber. Weil sich ihr Zustand bis zum nächsten Morgen verschlechterte, fuhren sie ins Spital. Diagnose: Malaria. Nach fünf Infusionen und drei Spritzen wurden sie am selben Abend mit einem Berg Tabletten wieder nachhause geschickt. Sarah erzählt: „Nun ja, die ersten Tage waren nicht sehr angenehm – wir waren die meiste Zeit im Bett. Langsam kamen aber die Kraft und der Appetit zurück und es ging uns nach einigen Tagen schon wieder richtig gut. Wir sind heilfroh, dass diese Krankheit so schnell vorübergegangen ist! Bei dem Wort „Malaria“ haben wir doch einen ganz schönen Schrecken bekommen.“

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