07.09.2005

Politische Dimension prägte LWB-Ratstagung

Weiland: Menschenverachtende Bedingungen zerstören Lebensgrundlagen der Palästinenser

Weiland: Menschenverachtende Bedingungen zerstören Lebensgrundlagen der Palästinenser

Jerusalem/Bethlehem/Genf (LWI/epd Ö) – „Das Besondere der diesjährigen Ratstagung war der Ort, an dem sie stattfand“, sagte der niederösterreichische Superintendent Mag. Paul Weiland kurz nach seiner Rückkehr aus Jerusalem gegenüber epd Ö. Weiland hatte im Beraterstab an der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) teilgenommen, die vom 31. August bis 6. September in Jerusalem/Bethlehem stattfand. „Wir haben hier miterlebt, unter welch menschenverachtenden Bedingungen die pälästinensischen Menschen leben müssen“, schilderte Weiland. Vielfach sei ihre Existenzgrundlage zerstört, „Bauern kommen nicht auf ihr Feld, Arbeiter nicht an ihren Arbeitsplatz, Kinder nicht in die Schule“. Checkpoints und die meterhohe Mauer machten ein normales Leben unmöglich. Die Besetzung der palästinensischen Gebiete müsse dringend beendet werden, „erst wenn es hier Gerechtigkeit gibt, kann Frieden einkehren“, so Weiland. An der Ratstagung hatte auch die oberösterreichische Pfarrerin Mag. Hedwig Partaj teilgenommen. Partaj gehört dem Rat als Jugenddelegierte an.

Zum Abschluss der Tagung unterstrich der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Mark S. Hanson, die Solidarität des LWB mit der gastgebenden Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL). Solidarität heiße, präsent zu sein und einander zu begleiten. LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. Ishmael Noko erklärte, um einander zu begleiten, müsse man die Lebensumstände kennen lernen und dabei auch Risiken auf sich nehmen.

Die politische Dimension der Ratstagung war deutlich. Während der einwöchigen Tagung hatte die LWB-Führung Gelegenheit, mit den Präsidenten Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde, Mosche Katzav und Mahmud Abbas, sowie anderen Regierungsvertretern beider Seiten zusammenzutreffen. Bei diesen Treffen konnten auch schwierige Themen angesprochen werden, beispielsweise die Räumung israelischer Siedlungen im Gazastreifen und die Zukunft der Synagogen in den geräumten Siedlungen.

ISSN 2222-2464

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