Pflegebedürftige werden zu Almosenempfängern
Chalupka: Zehn Prozent Verlust beim Pflegegeld seit 1996
Chalupka: Zehn Prozent Verlust beim Pflegegeld seit 1996
Wien, 4. Juni 2003 (epd Ö) „Die Pflegegeld-Politik von Sozialminister Herbert Haupt hat den Effekt, aus pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Behinderungen Almosenempfänger und Bittsteller zu machen“, kritisiert Diakonie-Direktor Mag. Michael Chalupka die Umschichtung von Budgetmitteln in den „Unterstützungsfonds“ für PflegegeldbezieherInnen.
Dieses Vorgehen sei besonders in jenem Jahr, in dem auf zehn Jahre Pflegevorsorge zurückgeschaut werden könne, traurig. Mit der bescheidenen Dotierung des Unterstützungsfonds statt der Valorisierung des Pflegegelds werde keinerlei Rechtssicherheit geboten und der eigentliche Zweck des Pflegegelds, Menschen mit Behinderungen, kranken Menschen und ihren pflegenden Angehörigen Autonomie und Selbstbestimmung zu gewährleisten, konterkariert.
Der Diakonie-Direktor forderte erneut die längst fällige Valorisierung des Pflegegelds. Das Pflegegeld sei seit seiner Einführung im Jahr 1996 nicht einmal an die Inflationsrate angepasst und damit de facto 9,9 Prozent weniger geworden, rechnete Chalupka vor. „Der Verlust von zehn Prozent, der jetzt bei den Pensionen droht, ist beim Pflegegeld schon längst eingetreten“, so Chalupka.
ISSN 2222-2464