Perko: „Arbeitszeitdebatte schwappt herein“
Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer hielt seine Vollversammlung in St. Pölten ab
Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer hielt seine Vollversammlung in St. Pölten ab
St. Pölten (epdÖ) – „Schaffen wir als Kirche der Rechtfertigungslehre den Kulturwandel vom Immer-zu-wenig zum Genug?“, fragt der stellvertretende Obmann des Vereins Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich (VEPPÖ), Manfred Perko. Bei der Vollversammlung des VEPPÖ, die am Freitag, 17. November in St. Pölten stattfand, berichtete Perko neben den Routine-Punkten der jährlichen Sitzung von aktuellen Themen, mit denen sich die Standesvertretung evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer beschäftigt.
Perko – er leitete die Sitzung in Vertretung von VEPPÖ-Obmann Stefan Schumann, der aufgrund eines nahen Todesfalls nicht in St. Pölten dabei sein konnte – ortet ein „Hereinschwappen der Arbeitszeitdebatte“. In diesem Zusammenhang plädierte der stellvertretende Obmann für verbesserte und vereinheitlichte Vertretungsregelungen, hier gelte es, sich an den „Best-Practice-Diözesen“ zu orientieren. Gemeinsames Ziel müsse sein, „nicht an den Stellschrauben der Verknappung und Verschärfung“ zu drehen, sondern Konsens zu suchen, um „die Dinge positiv weiterzuentwickeln“. Hintergrund ist die bei der letzten Synode angesprochene hohe Anzahl von nicht verbrauchten Urlaubstagen von Pfarrerinnen und Pfarrern, die in der Gesamtbilanz der Kirche eine entsprechend hohe Rückstellung erfordern.
„Kein Bedrohungsszenario“ sieht die für Personalfragen zuständige Oberkirchenrätin Ingrid Bachler. Im Gegenteil: Bachler berichtete in St. Pölten von „guten Gesprächen“ in der zuständigen Arbeitsgruppe; gemeinsames Ziel sei, dass „Pfarrerinnen und Pfarrer gut und mit Freude“ arbeiten und auch ihren Urlaub konsumieren können.
Schon seit längerer Zeit befasst sich der VEPPÖ mit dem Berufsbild evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer. Vorstandsmitglied Gregor Schwimbersky sprach sich hier für mehr Kooperation statt Einzelkämpfertum aus. Der Austausch und das Voneinander-Lernen bereicherten das Pfarrer-Dasein, ist der Wiener Pfarrer überzeugt.
ISSN 2222-2464