24.11.2009

OÖ-Superintendentialversammlung verabschiedete Leitlinien

"Durch Liebe zum Liebenden befreien"

„Durch Liebe zum Liebenden befreien“

Ried (epd Ö) – Über die „Grunddimensionen missionarischer Kirche“ hat sich die oberösterreichische Superintendentialversammlung am Samstag, 21. November, in Ried verständigt. In dem theologischen Grundsatzpapier, das die 82 Delegierten bei einer Gegenstimme angenommen haben, wird der missionarische Auftrag der Kirche unterstrichen: „Kirche ist von Anfang an missionarische, gesandte, apostolische Kirche.“ Mission als ein Tun von Kirche und Gemeinden schließe Umkehr und Umdenken ein. Ihr Ziel sei „nicht so sehr, zu überzeugen, als vielmehr durch Liebe zum Liebenden zu befreien“. Mission handle aus der „Freude über die großen Taten Gottes“. Dabei wahre sie die Freiheit der Menschen: „Sie wird sie weder unter Druck setzen noch manipulieren noch für ihre eigenen Interessen missbrauchen“, heißt es in dem Papier. Missionarische Kirche vollziehe sich im Alltag der Menschen auf der Ebene der Beziehungen durch „Wort und Tat“, die nicht voneinander zu trennen seien und nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften. Mission, so das OÖ-Positionspapier, könne auch bedeuten, „in der grundsätzlichen Bejahung des Menschen und im Respekt gegenüber seinen Wegen zu widersprechen“, vor allem, wo „falsche Götter und Heilswege verkündet“ werden. Missionarische Kirche sei nur ökumenisch zu denken und realisiere sich in konfessioneller Vielfalt, unterstreichen die OÖ-Pfarrgemeinden.

Mit einem weiteren Beschluss, der mit 40 zu 39 Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen wurde, distanziert sich die Superintendentialversammlung von der Resolution der Generalsynode, in der die Eintragung homosexueller Partnerschaften begrüßt wurde. In dem vom Presbyterium Gmunden eingebrachten Antrag wird unterstrichen, „dass es bei diesem Thema in unserer Kirche sehr unterschiedliche Meinungen gibt“. Dies solle auch bei öffentlichen Stellungnahmen zum Ausdruck kommen. Für den OÖ-Superintendenten Gerold Lehner ist das knappe Abstimmungsergebnis ein weiterer Beleg, „dass sich zumindest die Evangelische Kirche in Oberösterreich in dieser Frage in einer Pattstellung befindet“.

ISSN 2222-2464

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