20.07.2024

Olympischer Friede?

Michael Chalupka über ein Zeichen der Hoffnung

In dem Friedensappell der Nobelpreisträger:innen liegt „die Hoffnung, dass es mehr geben kann als die Vorherrschaft der Gewalt und des Recht des Stärkeren“. (Foto: Depositphotos / cienpies)

Michael Chalupka über ein Zeichen der Hoffnung

„Wie viele Divisionen hat der Papst?“ Mit dieser Frage wollte sich einst Josef Stalin über die Bedeutungslosigkeit des Vatikans lustig machen. Und auch heute noch hat der Papst keine Panzer und Raketen. Die „Armee“ des Vatikans besteht aus 120 Schweizergardisten. Und doch hatte sich der Diktator Stalin getäuscht, die Sowjetunion gibt es nicht mehr, der Vatikan ist immer noch ein Ort der Hoffnung.

Am Dienstag dieser Woche übergaben etwa 30 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger in Rom einen Appell an Papst Franziskus und andere religiöse Führer, sich für einen olympischen Frieden einzusetzen.

„Mögen die Milliarden Menschen, die die Spiele sehen werden, sich Ihnen anschließen und den Frieden fordern“, zitierte die italienische Zeitung „Messaggero“ den auch von der österreichischen Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek unterzeichneten Brief.

Verzweiflung und Hoffnung liegen nahe beieinander. In dieser Initiative finden beide ihren Ausdruck, die Verzweiflung an der vorherrschenden Politik, – die Politik sei unfähig, bewaffnete Konflikte zu beenden -, und die Hoffnung, dass es mehr geben kann als die Vorherrschaft der Gewalt und das Recht des Stärkeren.

Auch wenn der Adressat, die Religionen dieser Welt, machtlos erscheinen, sind sie doch Ausdruck der Hoffnung, dass eine andere Welt, eine Welt des Friedens gedacht und von Menschen guten Willens gelebt werden kann.

ISSN 2222-2464

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Chalupka | Frieden

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