15.09.2022

Oberkirchenrat Karl Schiefermair feierlich von Leitungsamt entpflichtet

Dank für vielfältige Impulse in breitem Verantwortungsbereich

Der Glaube an den Trost und Kraft spendenden Gott stärkt und verbindet Menschen. - Oberkirchenrat Karl Schiefermair bei seiner Predigt. (Foto: epd/Uschmann)

Dank für vielfältige Impulse in breitem Verantwortungsbereich

Wien (epdÖ) – Ganz im Zeichen des Dankes für seinen Einsatz in der breiten Palette der Aufgaben stand der feierliche Gottesdienst im Evangelischen Zentrum, in dem am Mittwochnachmittag, 14. September, Oberkirchenrat Karl Schiefermair von seinem Leitungsamt entpflichtet wurde. Nach rund 15 Jahren als Mitglied der gesamtösterreichischen Kirchenleitung ist Schiefermair Ende August in den Ruhestand getreten. 2007 hatte ihn die Synode zum Geistlichen Oberkirchenrat gewählt. Zu seinen Ressorts zählten der Bereich Bildung, der Religionsunterricht, das evangelische Schulwesen, die Diakonie, die Erwachsenenbildung, die Gefangenen-, Militär- und Polizeiseelsorge und auch die internationale Zusammenarbeit.

„Wir danken für deinen Dienst und deinen Einsatz, für deine Gaben und Kräfte, für deine Treue und Liebe zu den Menschen, zu dieser Kirche und zu Gott. Du hast das Evangelium gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe unter die Menschen getragen“, sagte Bischof Michael Chalupka, der den Entpflichtungsgottesdienst gestaltete. Als Oberkirchenrat habe Schiefermair „entscheidende Impulse“ für seine Arbeitsbereiche gesetzt. Dabei sei immer der Gemeindebezug zentral gewesen, betonte Chalupka, der Schiefermair als „Seelsorger, Lehrer, Pfarrer und Oberkirchenrat“ würdigte.

Synodenpräsident Peter Krömer dankte für Schiefermairs jahrelanges Wirken in den Synoden. Im Bereich der Ausbildung hätten die letzten Jahre massive Umbrüche gebracht. Dass dennoch auch für eine kleine Kirche wie die Evangelische letztlich akzeptable Kriterien geschaffen wurden, die Bildungsarbeit weiter ermöglichen, sei auch Schiefermairs Verdienst.

Namens der Diözesen dankte die niederösterreichische Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour gemeinsam mit dem Wiener Superintendenten Matthias Geist für Schiefermairs „offenes Ohr“, seine Expertise und die immer „wohlwollende Beratung“. Auch die vielfältigen Anliegen der Diakonie habe Schiefermair immer mit Engagement und viel Wissen begleitet.

In seiner Predigt sprach Karl Schiefermair von einem Gott, der auch in Zeiten der Resignation und Enttäuschung „neue Energie, Tatkraft und Entschlossenheit“ schenkt. Angesichts der weltumspannenden gesundheitlichen, klimatischen und auch wirtschaftlichen Krisen müsse die Gegenwart des Trost und Kraft spendenden Gottes spürbar werden, sagte Schiefermair. Der Glaube an diesen stärkenden Gott verbinde Menschen und trenne sie nicht, er münde auch nicht in Kampf oder Krieg, sondern in ein „Vertrauen, das ein ‚trotz allem‘ beinhaltet: Trotz aller Verletzung, Traurigkeit, Enttäuschung, die wir alle erleben, ein Vertrauen in Gott und Mensch“. Die Frage nach der Weitergabe dieses Vertrauens habe ihn, so Schiefermair, „ein ganzes Berufsleben beschäftigt“, nämlich „von diesem Gott sachgerecht, situations- und altersgerecht zu erzählen“ mit „Mitteln und Wegen, die verbinden und erklären, nicht isolieren und verstören“.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Schiefermair | Krömer | Chalupka

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