14.12.2013

Oberkirchenrätin Herrgesell in ihr Amt eingeführt

Bischof Bünker: "Vorhandenes fördern, Neues pflanzen"

Oberkirchenrätin Reiner, Bischof Bünker und Oberkirchenrat Wittich bei der Amtseinführung der neuen Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell (2.v.l.). Foto: epd/Uschmann

Bischof Bünker: „Vorhandenes fördern, Neues pflanzen“

Wien (epdÖ) – In einem festlichen Gottesdienst wurde am 13. Dezember Diplompädagogin Gerhild Herrgesell in ihr Amt als Oberkirchenrätin für Kirchenentwicklung eingeführt. Der Gottesdienst fand im Rahmen der lutherischen Synode sowie der außerordentlichen Generalsynode in der Friedenskirche in Wien-Lainz statt.

Entwicklung stelle in der Kirche ein weites Feld dar, erklärte Bischof Michael Bünker bei der Amtseinführung. Der Begriff habe viele unterschiedliche Nuancen und könne einerseits ein natürliches Wachstum meinen, andererseits aber auch eine aktive Umgestaltung bedeuten. „Fördern wir das Vorhandene oder pflanzen wir das Neue? Im Blick auf die Kirche brauchen wir beides, aber beides verdanken wir dem Wirken des Heiligen Geistes“, so der Bischof. Er bekräftigte die neue Oberkirchenrätin darin, „mutig und entschlossen, nüchtern und gelassen“ an die Arbeit zu gehen.

Zu den Aufgaben Herrgesells zählen die Erarbeitung und Steuerung von Projekten, die für die Gesamtkirche relevant sind. Darüber hinaus solle Herrgesell zur Vernetzung der Gemeinden beitragen, Projektteams unterstützen und Anlaufstelle für Gemeinden sein, so Synodenpräsident Peter Krömer.

„Die Kirche der Zukunft kann nur eine solidarische sein, in der Menschen aufeinander hören, miteinander leben und anderen abgeben von dem, was sie haben“, erklärte Oberkirchenrätin Herrgesell. „Wir dürfen als Kirche stolz sein auf unser Wissen, unsere Ideen und Projekte. Wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffeln zu stellen.“

In ihrer Predigt nahm Pfarrerin Ingrid Tschank auf das Kunstprojekt „Marie Cochon“ Bezug. Dabei demonstriert das „Performanceschwein Marie“ gegen die Gier auf Kosten anderer. Weisheit, Stärke und Reichtum seien an sich nicht verwerflich, so Tschank. Es komme aber darauf an, wie diese genutzt werden. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation sei es für Christinnen und Christen wichtig, etwa Wissen nicht als Herrschaftsmacht, sondern als Chance für ein gutes Miteinander zu begreifen und die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt zu rücken. Dabei könnten Menschen bereits durch kleine Taten und Aktionen Dinge zum Besseren verändern. „Wir können uns entscheiden: wollen wir ein Sandkorn im Getriebe sein oder ein geschmiertes Rädchen? Wir haben es in der Hand“, so Tschank.

Die Liturgie des Gottesdienstes wurde von Gemeindepfarrerin Eva Harasta gestaltet, Oberkirchenrätin Hannelore Reiner und Oberkirchenrat Johannes Wittich assistierten bei der Amtseinführung. Für die Musik sorgten Lenka Mikulova an der Orgel sowie ein Bläserensemble der Johann Sebastian Bach Musikschule.

ISSN 2222-2464

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