25.04.2019

Kandidaten für Bischofswahl stehen fest

Die Kandidaten Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer im Portrait

Am 4. Mai wählt die Synode der evangelisch-lutherischen Kirche einen Nachfolger für Bischof Michael Bünker. Foto: epd/Uschmann

Die Kandidaten Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer im Portrait

Eferding/Wien (epdÖ) – Die Kandidaten für die Wahl zum Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich stehen fest: Bei der Wahl am 4. Mai treten an der frühere Diakonie-Direktor und jetzige Geschäftsführer der Diakonie Bildung Michael Chalupka, der Wallerner Pfarrer und oberösterreichische Senior Andreas Hochmeir und der Kärntner Superintendent Manfred Sauer. Der Nominierungsreigen war am Samstag, 30. März, mit der oberösterreichischen Superintendentialversammlung in Eferding abgeschlossen worden, auf der Andreas Hochmeir nominiert wurde. Zuvor hatten bereits die anderen Diözesen ihre Nominierungen bekannt gegeben: Chalupka war im Burgenland, in der Steiermark, in Salzburg/Tirol und Wien genannt worden, Hochmeir neben Oberösterreich im Burgenland, in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg/Tirol, Sauer in Kärnten/Osttirol und Wien.

Hier finden Sie kurze Portraits der Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge:

Michael Chalupka

Michael Chalupka. Foto: epd/Uschmann

Michael Chalupka wurde 1960 in Graz geboren, studierte Theologie in Wien und Zürich, war Pfarrer in Mistelbach, anschließend steirischer Fachinspektor für Religionsunterricht, von 1994 bis 2018 dann Direktor der evangelischen Hilfsorganisation Diakonie Österreich und ist seitdem Geschäftsführer der Diakonie Bildung. Chalupka will seine „Erfahrung und das, was ich lernen durfte“ einsetzen, um das Evangelium „hörbar, spürbar und sichtbar zu machen.“ Dass die Gesellschaft immer säkularer, Glaube und Kirche zunehmend ins Private gedrängt und ChristInnen „belächelt“ werden, hält Chalupka für die zentrale Herausforderung. Hier will er „die Schätze, die unsere Evangelische Kirche zu bieten hat, sichtbar machen, öffentlich vertreten und notfalls auch verteidigen“. Dass sich in den Gottesdiensten und Gemeinden „ganz verschiedene Menschen als Schwestern und Brüder begegnen“ sei „einer der größten Schätze“, denn eine pluralistische Gesellschaft brauche solche Räume, an denen sich Menschen, die nie miteinander zu tun bekommen würden, begegnen. Das gelte es zu fördern und weiterzuentwickeln.

Andreas Hochmeir

Andreas Hochmeir. Foto: Markus Hanetseder

Andreas Hochmeir wurde 1974 in Wels geboren, studierte Theologie in Wien und Heidelberg, und ist seit 2004 Pfarrer im oberösterreichischen Wallern. 2012 wurde er zum Senior und damit zu einem der Stellvertreter des oberösterreichischen Superintendenten gewählt. Als Bischof will Hochmeir „Diener einer einladenden und fröhlichen Kirche“ sein, „einen frischen Blick einbringen“, in der wichtigen Vielfalt der Kirche „integrativ und verbindend wirken“, und dabei „der Mitte unserer Kirche ein Gesicht und eine Stimme geben“. Die Stärkung der Gemeinden ist ihm dabei ein besonderes Anliegen. Angesichts des Mitgliederrückgangs, des Relevanzverlustes von Glaube und Kirche sowie finanzieller und personeller Herausforderungen gelte es, evangelische Identität zu betonen. Die Kirche solle „Menschen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Herkunft“ eine Heimat bieten, dabei aber stets an „unsere Wurzeln rückgebunden bleiben“, unterstreicht Hochmeir. Dabei will er „Bewährtes stärken aber auch Neues wagen“.

Manfred Sauer

Manfred Sauer. Foto: epd/Uschmann

Manfred Sauer wurde 1960 in Bernstein (Burgenland) geboren, studierte Theologie in Wien und Hamburg und war ab 1987 Pfarrer in Pörtschach. 2001 wurde er zum Superintendenten der Diözese Kärnten/Osttirol gewählt, 2014 erfolgte die Wiederwahl. Sauer will als Bischof seine bisherigen Erfahrungen einbringen, „evangelische Identität zu entfalten und zu gestalten“. Mit Dialogarbeit und seinem „kooperativen Arbeitsstil“, durch die Erfahrung in der Umsetzung zahlreicher Projekte wie den Europäischen Toleranzgesprächen oder der Landesausstellung sei er überzeugt, „einen wichtigen Beitrag für unsere Gesamtkirche leisten zu können“. Es gelte auch, „das Miteinander, das spürbare Risse bekommen hat, wieder zu stärken und offen aufeinander zuzugehen“. Eine Stärkung wünscht sich Sauer zudem für die ländlichen Regionen, „in denen evangelisches Leben noch prägend und lebendig ist“. Weil Religion stärker ins Private gedrängt werde, werde das „gemeinsame Auftreten und Einstehen“ in der Ökumene immer wichtiger.

Die Wahl des neuen Bischofs findet am Samstag, 4. Mai, in Wien statt und ist notwendig, da der amtierende Bischof Michael Bünker Ende August in den Ruhestand tritt. Jede Superintendentialversammlung konnte bis zu zwei KandidatInnen für die Wahl vorschlagen, die dann durch die Synode A.B. erfolgt. Nominiert werden konnten nur Personen, die sich auch bereit erklärt hatten, sich der Wahl zu stellen.

Wählbar zum Bischof oder zur Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Österreich sind akademisch ausgebildete, ordinierte geistliche Amtsträger oder Amtsträgerinnen österreichischer Staatsbürgerschaft, die das 40. Lebensjahr vollendet haben. Für die Wahl selbst ist eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen notwendig. Gewählt wird der Bischof auf eine Amtszeit von zwölf Jahren. Eine Wiederwahl ist möglich.

ISSN 2222-2464

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