18.06.2016

Lars Müller-Marienburg ist neuer Superintendent in NÖ

Für eine Kirche, in der Freude erlebbar ist

Lars Müller-Marienburg ist der neue Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich. Foto: epd/Uschmann

Für eine Kirche, in der Freude erlebbar ist

St. Pölten, 18. Juni 2016 (epdÖ) – Die evangelische Diözese A.B. Niederösterreich hat einen neuen Superintendenten: Der Innsbrucker Pfarrer Lars Müller-Marienburg (39) wurde bei der Superintendentialversammlung in St. Pölten im 5. Wahlgang mit 47 von 70 Stimmen ins Leitungsamt gewählt. Die Wahl war notwendig, da bei der ersten Wahl zum Superintendenten/zur Superintendentin am 23. Jänner kein Kandidat/keine Kandidatin die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Stimmen erhalten hat. Gewählt wurde der neue Superintendent von den Delegierten der niederösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden. An der Wahlsitzung, die Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour leitete, nahm auch Bischof Michael Bünker teil.

Der neue Superintendent folgt auf Paul Weiland, der im August des Vorjahres plötzlich verstorben ist. Neben Müller-Marienburg kandidierten auch der Wiener Pfarrer Matthias Eikenberg und der Mödlinger Pfarrer Markus Lintner. Sein Amt wird der neue Superintendent am 1. September antreten. Die Amtseinführung ist für 15. Oktober in Wiener Neustadt geplant.

Kraftvoll, theologisch und sachlich fundiert möchte sich der neue Superintendent in Kirche und Gesellschaft einbringen und dazu beitragen, „dass die Evangelische Kirche als Teil einer religiösen Vielfalt eine Rolle spielt“. Innerhalb der Diözese möchte Müller-Marienburg eine Kirche mitgestalten, in der Menschen Freude erleben: „Die Evangelische Kirche ist ein Ort zum Leben und zur Freude im Hier und Jetzt.“ Gleichzeitig gelte es, jenen eine Stimme zu leihen, „die Hilfe von uns brauchen“. Die „Botschaft von Gottes Liebe“ will der bisherige Innsbrucker Pfarrer „ins Heute übersetzen“. Seinen Führungsstil orientiert er an jenem des Vorgängers: „Paul Weiland ist es auf besondere Weise gelungen, zu kommunizieren und Vertrauen aufzubauen.“ Müller-Marienburg will sich in der Breite der niederösterreichischen Pfarrgemeinden für Vielfalt in einem guten Miteinander einsetzen. „Man nimmt Vielfalt nicht ernst, wenn man meint, es gibt nur Fromme und Liberale“, sagte Müller-Marienburg und meinte: „Es wäre wichtig, wenn wir mit weniger Zuschreibungen auskämen und uns gegenseitig mehr zutrauen.“

Der römisch-katholische Bischof der Diözese St. Pölten, Klaus Küng, hat dem designierten Superintendenten zu dessen Wahl gratuliert. „Ich wünsche ihm für sein Wirken alles Gute und freue mich auf die weitere gute und bewährte ökumenische Zusammenarbeit“, so Küng am Samstag. Armin Haiderer, Präsident der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, unterstrich in einer Aussendung: „Wir haben bisher hervorragend mit unserer Schwesternkirche zusammengearbeitet.“ Er sei sehr zuversichtlich, dass es weiterhin ein gegenseitig bereicherndes Miteinander geben werde.

Lars Müller-Marienburg wurde 1977 in Ansbach (Deutschland) geboren und studierte Evangelische Theologie in München. Nach seinem Vikariat in Linz und seiner Pfarramtskandidatenzeit in Pöttelsdorf wurde er 2010 Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Innsbruck-Auferstehungskirche. Müller-Marienburg ist Mitglied der Synode A.B. und der Generalsynode, Mitglied der Diözesanen Jugendleitung sowie Mitglied der Liturgischen Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Als Senior der Diözese Salzburg-Tirol ist er Stellvertreter des Superintendenten.

Zu den Aufgaben des neuen Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu den bischöflichen Rechten gehören Ordination und Visitation. Die Stellung entspricht der des Diözesanbischofs in der Römisch-katholischen Kirche. Die evangelische Diözese Niederösterreich hat rund 40.000 Mitglieder in 28 Gemeinden.

Bilder zur Wahl finden Sie auf foto.evang.at

ISSN 2222-2464

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