10.02.2021

NÖ: Diakonie warnt vor Aus für Psychotherapieeinrichtung JEFIRA

Dolmetschgestützte Kinder- und Erwachsenen-Psychotherapie vor dem Ende

Jefira habe „vielen Menschen dabei helfen, ihre Traumata zu verarbeiten, um so in der Lage zu sein, sich in der neuen Heimat ein Leben aufzubauen“, so die Diakonie. Foto: pixabay

Dolmetschgestützte Kinder- und Erwachsenen-Psychotherapie vor dem Ende

Wien/St. Pölten (epdÖ) – Scharfe Kritik am drohenden Aus für die Psychotherapieeinrichtung JEFIRA kommt von der Diakonie. „Landesrat Gottfried Waldhäusl entzieht mit Februar 2021 der Psychotherapieeinrichtung für Menschen mit Fluchterfahrung in Niederösterreich die lebenswichtige Förderung“, heißt es einer Aussendung der Diakonie. In fast 15 Jahren, so die Diakonie, konnten die Therapeut*innen dieser Einrichtung „vielen Menschen dabei helfen, ihre Traumata zu verarbeiten, um so in der Lage zu sein, sich in der neuen Heimat ein Leben aufzubauen“.

Diese Psychotherapie-Möglichkeit für Traumatisierte in Niederösterreich jetzt tot zu sparen sei „ein Verbrechen an den Seelen dieser Menschen, dieser Kinder, die in ihrem Leben mehr erdulden mussten, als die menschliche Seele verkraften kann. Dass sie keine Therapie mehr machen können, raubt diesen Menschen die Zukunft“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.Traumata müssten aufgearbeitet werden. Das sei eine „unbedingte Voraussetzung dafür, Deutsch zu lernen, Erfolg in der Schule zu haben, und schließlich einen Arbeitsplatz zu finden, auf eigenen Beinen zu stehen und seinen Teil zur Gesellschaft beitragen zu können“. Gleichzeitig habe diese Einrichtung einen wichtigen Integrations-Effekt und auch eine Auswirkung auf den sozialen Zusammenhalt, bekräftigt die Diakonie-Direktorin. Die Kündigung der Förderung durch Landesrat Waldhäusl sei ein „weiterer Schritt auf dem Weg, die Betreuungssituation junger Menschen in Niederösterreich zu verschlechtern und sie an ihrer Integration zu hindern“.

Die Therapeut*innen von JEFIRA (griechisch: „Brücke“) haben in den letzten 15 Jahren fast 1.800 Personen – davon fast 400 Kindern – mit traumatischen Erfahrungen mit 33.000 Stunden Einzelpsychotherapie, Gruppenpsychotherapie und Erstgespräche geholfen.

Um die nötigen Therapien weiterführen zu können bittet die Diakonie um Spenden:

Spendenkonto Diakonie

IBAN: AT07 2011 1800 8048 8500
Kennwort: Hilfe für Kinder und Jugendliche
Online spenden: diakonie.at

ISSN 2222-2464

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