24.04.2010

Niederösterreich: Superintendent Paul Weiland wiedergewählt

Weiland: Kirche braucht "glaubwürdiges Leben, Sprechen und Handeln"

Weiland: Kirche braucht „glaubwürdiges Leben, Sprechen und Handeln“

St. Pölten, 24. April 2010 (epd Ö) Mit überwältigender Mehrheit ist der niederösterreichische Superintendent Paul Weiland in seinem Leitungsamt bestätigt worden. Nach Ablauf der ersten Amtsperiode hatte sich der Superintendent am Samstag in St. Pölten der Wahl durch die Superintendentialversammlung gestellt. Weiland erhielt 55 von 60 abgegebenen Stimmen, drei Stimmen waren ungültig.

Der Superintendent dankte für das Vertrauen, weiterhin gemeinsam für eine „glaubwürdige Kirche“ unterwegs sein zu können. Dass das Amt des Superintendenten bzw. der Superintendentin nicht nur in Österreich wichtiger werde, unterstrich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker vor den Delegierten in St. Pölten. Dem Superintendentin und den Delegierten gratulierte er zu der Wahl, die Bünker als „Bestätigung und Ermutigung für die gesamte Diözese“ sieht.

Weiland sprach sich vor den Delegierten aus den niederösterreichischen Pfarrgemeinden für ein „glaubwürdiges Leben, Sprechen und Handeln“ der Kirche aus. Wenn das gelinge, sei „Kirche eine missionarische Kirche, die öffentlich ist, Verantwortung wahrnimmt und immer wieder erzählt und erinnert an das Angebot, das zum Leben hilft.“ Durch die Entwicklungen in der römisch-katholischen Kirche stehe, so der Superintendent, „die Glaubwürdigkeit der Kirche auf dem Spiel“, da es auch um den Stellenwert der Institution Kirche bei den Menschen und in der Gesellschaft gehe. An einer Verbesserung hätten alle Kirchen „noch lange und intensiv“ zu arbeiten. Weiland: „Ich leide auch mit mit der römisch-katholischen Kirche und hoffe und bete, dass sie die Krise als Chance der Buße, der Umkehr und der Erneuerung sehen und nutzen kann.“ Für die evangelische Kirche sei diese Situation weder „Grund zur Freude“ noch Anlass, sie auszunutzen. Dennoch dürfe sich die evangelische Kirche „Menschen auf der Suche nach einer neuen geistlichen Heimat nicht verschließen“. Die Anfragen nach einem Übertritt hätten jedenfalls deutlich zugenommen, berichtete der Superintendent.

Mag. Paul Weiland ist seit 1.9.1998 Superintendent der evangelischen Diözese Niederösterreich. Heute leben in Niederösterreich rund 45.000 Evangelische in 28 Pfarrgemeinden. In der evangelischen Kirche ist die Amtszeit für alle Ämter, darunter auch das des Superintendenten/der Superintendentin und des Bischofs/der Bischöfin, mit 12 Jahren begrenzt. Nach Ablauf der Amtszeit können sich die AmtsinhaberInnen erneut einer Wahl stellen. Für die gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Geleitet wurde die Wahl in St. Pölten von Superintendentialkuratorin Erna Moder.

noe.evang.at/

ISSN 2222-2464

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