02.01.2008

Neuer lutherischer Bischof Bünker: Armut in Österreich gefährdet die Kinder

Armut wird vererbt - Reformbedarf für Bildungspolitik

Armut wird vererbt – Reformbedarf für Bildungspolitik

Wien (epd Ö) Für die Anliegen der Kinder ist der neue Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker, eingetreten. Bünker, der seit dem 1. Jänner im Amt ist, sagte in der Sendung „Wort zum neuen Jahr“ am Neujahrsabend in ORF 2: „Ich bete darum, dass das Jahr 2008 für Österreich ein gutes Jahr wird. Dass es uns mehr und mehr gelingt, die Gewalt zu überwinden, Gutes zu fördern und die Zukunft der Kinder offenzuhalten.“

Gewalt gegen Kinder, so der neue Bischof, komme in allen gesellschaftlichen Schichten vor. Vor allem aber durch Armut werde eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, an deren Ende oft die Kinder als die Schwächsten stehen. Bünker: „So wäre eine wirksame Armutsbekämpfung auch wirksam, um die Gewalt zu überwinden.“

In der Tatsache, dass in Österreich Armut vererbt werde, sieht Bünker einen großen Reformbedarf für die Bildungspolitik. Kinder aus ärmeren Verhältnissen gingen viel seltener in höhere Schulen als Kinder aus einkommensstärkeren Familien. Der Bischof: „Ein wichtiger Schritt wäre schon, wenn jedes Kind einen eigenen Platz hätte zum Spielen, einen Arbeitsplatz, einen Schreibtisch, an dem es in Begleitung eines fördernden Menschen seine Hausaufgaben erledigen kann.“ Für Eltern, die in schwierigen Verhältnissen leben, könnten die Mitglieder der christlichen Gemeinden ihre Hilfe anbieten, so Bünker in seiner ersten TV-Ansprache als Bischof.

ISSN 2222-2464

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