07.07.2004

Neue Verfassung soll freien Sonntag sichern

"Allianz für den freien Sonntag" gegen "Wochen ohne Ende" - Eingabe an den Österreich-Konvent

„Allianz für den freien Sonntag“ gegen „Wochen ohne Ende“ – Eingabe an den Österreich-Konvent

Wien, 7. Juli 2004 (epd Ö) Gegen „Wochen ohne Ende“ hat sich die „Allianz für den freien Sonntag“ in einer Eingabe an den Österreich-Konvent ausgesprochen. In der Verfassung müsse der freie Sonntag gesichert werden. Mit ihrem Beitrag zur derzeit laufenden Debatte über einzelne Grundrechte setze die Allianz ein „deutliches Zeichen in einer Zeit, in der politisch Verantwortliche über eine Verlängerung der Arbeitszeit sinnieren und die Möbelbranche ankündigt, sonntags aufsperren zu wollen“, wurde von der Allianz festgestellt. Die Eingabe sei gemeinsam von führenden Vertretern der Kirchen, Gewerkschaften, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft erarbeitet worden. Die Allianz fordert die Aufnahme des folgenden Passus in die neue Verfassung: „Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit zu menschenwürdigen, sicheren, gesunden und gerechten Bedingungen. Dazu gehören angemessene Beschränkungen der Arbeitszeit, einschließlich Erholungszeiten, und eine angemessene Arbeitsruhe, insbesondere auch an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen. Als Inbegriff gemeinsamer freier Zeit ist der arbeitsfreie Sonntag ein wesentlicher Teil unseres gesellschaftlichen, religiösen, kulturellen und familiären Zusammenlebens. Die Republik Österreich achtet die mit diesem Tag verbundenen Traditionen.“

Die gemeinsame Eingabe sei Ausdruck eines breiten Konsenses unterschiedlicher sozialer Gruppen „in der gesellschaftlich wichtigen Frage des freien Sonntags“, so der Koordinator der Allianz, Markus Glatz-Schmallegger. Der freie Sonntag sei als gemeinsame freie Zeit für die Lebensqualität in einer Gesellschaft von hoher Bedeutung. Dies zu unterstreichen, sei besonders wichtig „angesichts neuerlicher Angriffe auf den gesellschaftlichen Zeitwohlstand“. Glatz-Schmallegger betonte, dass eine Mobilisierung der Zivilgesellschaft notwendig sei, um gemeinsame freie Zeit für soziale Integration nützen zu können. Es gelte, einen „kollektiven Rhythmus gegen unhinterfragte Tendenzen einer 24-Stunden-Ökonomie zu sichern“.

Die Eingabe der „Allianz für den freien Sonntag“ ist im Internet unterwww.konvent.gv.at und unter www.freiersonntag.at im Volltext abrufbar. Sie wurde bereits dem Grundrechts-Ausschuss zugewiesen.

Der im Jahr 2000 gegründeten „Allianz für den freien Sonntag“ gehören mehr als 50 Mitgliedsorganisationen an, darunter die Evangelische und die Römisch-katholische Kirche.

www.freiersonntag.at

ISSN 2222-2464

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