27.08.2003

LWB Tagung „Zur Heilung der Welt“

Sturm: Eine weite Vorgabe, die in die richtige Richtung zeigt

Sturm: Eine weite Vorgabe, die in die richtige Richtung zeigt

Gallneukirchen, 27. August 2003 (epd Ö) „Das Thema „Zur Heilung der Welt“ ist eine weite Vorgabe, aber sie zeigt die richtige Richtung“, sagte Bischof Mag. Herwig Sturm auf der gesamtösterreichischen Pfarrerinnen- und Pfarrertagung am vergangenen Dienstag in Gallneukirchen über seinen Besuch in Winnipeg/Kanada. Sturm gehörte mit der Superintendentin von Salzburg und Tirol, Mag. Luise Müller und mit Hedwig Partaj zu den Delegierten der Evangelisch-lutherischen Kirche, die an der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) vom 21. bis 31. Juli in Winnipeg/Kanada, teilgenommen hatte. „Winnipeg hat mir gezeigt, dass wir uns nicht mehr immer nur mit unseren eigenen Problemen beschäftigen dürfen. Unsere Kirche hat Anteil an der weltweiten Aufgabe zur Heilung der Welt.“ Beeindruckt zeigte sich Bischof Sturm von der Gemeinschaft der leidenden Völker, die in Winnipeg „sehr präsent“ gewesen sei. „Ganz wichtig ist es, dass wir nicht mehr nur noch die Erzählungen der Liberianer beispielsweise hören, sondern dass Konsequenzen daraus folgen.“ Die lutherische Kirche sei nun „hineingenommen in dieses Leiden und in die Zuversicht, dass Gottes Geist uns zur Heilung befähigt.“ Winnipeg habe gezeigt, dass wir vor einer „unglaublichen Herausforderung stehen“, so der Bischof.

Müller: Kirchen ausdrücklich Anwalt der Schwachen

„Es ist faszinierend, wie die Menschen ihr Programm „Advocacy“, der „Anwaltschaft“, umsetzen“, bilanzierte Superintendentin Müller ihre Eindrücke. Müller hatte an einem einwöchigen Informationsprogramm zum Thema „State and Church“ in Washington D.C. nach der Tagung in Winnipeg teilgenommen. „Advocacy“ meint, dass die Christen sich dort ausdrücklich als Anwalt der Schwachen verstehen und für sie eintreten und ihnen helfen“, so Müller. Dies geschehe mit der „ganz starken“ Überzeugung, aufgrund des biblischen Zeugnisses etwas zu sagen zu haben in der Welt. „Wir haben einen Auftrag, und wir tun es (we can do it)“, diese Einstellung sei ihr immer wieder begegnet.

Die Arbeitsgruppe hat im Anschluss an die Woche einen Entwurf (draft) an den LWB formuliert, in dem sie das Gremium um die Bildung regionaler Arbeitsgruppen ersucht. Diese sollen die „unterschiedlichen Dimensionen des wichtigen Dienstes (Ministry) der „Anwaltschaft“ erwägen. Auf diese Weise sollen die Bedürfnisse (needs) der Mitgliedskirchen auf dem Gebiet der „Anwaltschaft“ aufgenommen werden.

Internationale Vernetzung der lutherischen Kirchen vorantreiben

Sturm und Müller zeigten sich „beeindruckt und dankbar“ für den Einblick, den sie in die verschiedenen Kirchen und Organisationen durch Winnipeg bekommen haben. „Ich persönlich habe viel Mut gewonnen, die Internationale Vernetzung der lutherischen Kirchen auch für unsere Kirche voranzutreiben.“ Die LWB-Tagung habe gezeigt, was lutherische Kirchen alles vollbringen können.

Die nächste Vollversammlung des LWB wird im Jahr 2009 stattfinden, der Ort steht noch nicht fest. Weitere Informationen zur X. Vollversammlung des LWB und reichhaltiges Bildmaterial unter www.lutheranworld.org

LWB: 136 Mitgliedskirchen in 76 Ländern

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine globale Gemeinschaft von christlichen Kirchen lutherischer Tradition. 1947 in Lund, Schweden, gegründet, zählt er inzwischen 136 Mitgliedskirchen in 76 Ländern, denen über 61,7 Millionen der weltweit 65,4 Millionen LutheranerInnen angehören.

Das höchste Entscheidungsgremium des LWB ist seine Vollversammlung, die in der Regel alle sechs Jahre stattfindet. Zwischen den Vollversammlungen wird der LWB durch einen jährlich zusammentretenden Rat und durch dessen Exekutivkomitee geleitet.

Präsident des LWB ist derzeit Bischof i. R. Dr. Christian Krause, Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig, Generalsekretär des LWB ist Pfarrer Dr. Ishmael Noko, Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe.

www.lutheranworld.org

ISSN 2222-2464

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