Loader: Von Afrika lernen
Wien (epd Ö) – „Was wir gegenwärtig erleben in Nordirland ist auch eine Frucht davon, dass im 17. Jahrhundert calvinistisch geprägte Schotten nach Irland kamen um dem katholischen Übergewicht dort etwas entgegen zu setzen“, sagte der Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Prof. Dr. James Loader, in seinem Vortrag am Donnerstag, 12. März, im Wiener Albert Schweitzer Haus. Loader sprach im Rahmen der Evangelischen Woche über „Israels Erwählung durch eine Brille von Calvinkleindesign“. Er betonte, dass hier die gleiche Überzeugung herrschte, von Gott erwählt worden zu sein, wie sie in der Tradition des „Calvin-Jüngers“ John Knox zu finden sei. Dabei zeige der Blick nach Südafrika, dass solche „Verirrungen heilbar sind“. In Südafrika sei es schließlich gelungen, die Apartheid zu überwinden, die auch theologisch begründet gewesen sei.
Loader zeigte in seinem Vortrag die „scheinbare Logik“ der Verbindung der biblischen Erwählungslehre, der calvinistischen Prädestinationslehre und des Bundesgedanken aus dem Alten Testament auf, die als theologische Grundlage zur Rechtfertigung der Apartheid diente. „Diese Verknüpfung ist Gott sei Dank heute diskreditiert.“ „Vielleicht können wir hier zugestehen, dass auch etwas Gutes aus Afrika kommt für diese kleine Insel neben Europa“, so der Theologe, der selbst aus Südafrika stammt.
ISSN 2222-2464