30.11.2011

Literaturpreis „Ohrenschmaus“ vergeben

Preis will öffentliches Bild von Menschen mit Behinderung verändern

Ruth Oberhuber mit dem Initiator des Literaturpreises "Ohrenschmaus", Franz-Joseph Huainigg. Foto: Diakoniewerk

Preis will öffentliches Bild von Menschen mit Behinderung verändern

Wien (epdÖ) – „Kein Mitleidsbonus, keine Peinlichkeit – einfach Literatur“, bringt es Schriftsteller Felix Mitterer, Mitglied der Jury, auf den Punkt. Ruth Oberhuber, Peter Gstöttmeier und Reinhard Schmidt sind die diesjährigen GewinnerInnen des Literaturpreises „Ohrenschmaus“, der am 29. November in Wien bereits zum fünften Mal vergeben wurde.

Die 18-jährige Linzerin Ruth Oberhuber, die im Diakoniewerk Gallneukirchen beschäftigt ist, überzeugte die Jury mit ihrem Gedicht „Der Durchbruch des Kindes in mir“, in dem sie vom Erwachsenwerden und dem Von-zuhause-Ausziehen erzählt. Peter Gstöttmaier, ausgezeichnet mit dem Hauptpreis in der Kategorie Lebensberichte, ist 1962 geboren und in Oberösterreich aufgewachsen. Seine selbständige Lebensführung ist ihm ein großes Anliegen, und er hat sie mit viel Hartnäckigkeit durchgesetzt. Reinhard Schmidt, ausgezeichnet mit dem Hauptpreis in der Kategorie Prosa, wurde 1963 in Hannover geboren, wo er auch lebt und arbeitet. Er hat mit seinem preisgekrönten Text „Ascheimer“ vor allem auf die „Zuwendung“ hingewiesen, die für einen Menschen mit Behinderung wie ihn so wichtig und gleichzeitig so schwer zu bekommen ist. „Dieser Literaturpreis ist ein Kulturprojekt und kein Sozialpreis. Er soll das öffentliche Bild von behinderten Menschen nachhaltig verändern. Menschen mit Lernbehinderung wollen zeigen, was sie können, und das ist beeindruckend, wie die zahlreichen Texte beweisen“, so Nationalratsabgeordneter Franz-Joseph Huainigg, einer der Initiatoren des Preises. Besonders stolz sind die Partnerorganisationen Diakonie, Caritas, Jugend am Werk, Lebenshilfe und Vienna People First auf das kürzlich erschienene „Ohrenschmaus“-Buch, das die besten eingereichten Texte aus insgesamt fünf Jahren präsentiert. Es ist ab sofort im Buchhandel (Verlag der Provinz) um 18 Euro erhältlich.

ISSN 2222-2464

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