21.02.2007

Licht für die Welt verstärkt Hilfe für augenkranke und behinderte Kinder

Positive Jahresbilanz 2006 – Roniger: Nachhaltige Strukturen aufbauen

Positive Jahresbilanz 2006 – Roniger: Nachhaltige Strukturen aufbauen

Wien (epd Ö) – „Licht für die Welt“ (vormals Christoffel Blindenmission) kann heuer seine Hilfsprojekte für augenkranke, blinde und behinderte Kinder in Entwicklungsländern ausweiten. Das Spendenvolumen des Vorjahres sei um rund 10 Prozent auf 8,3 Millionen Euro gestiegen, bilanzierte der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Mag. Rupert Roniger, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Rund 1,1 Millionen Euro davon kommen von Projektförderungen seitens der Österrreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der Europäischen Union. Schwerpunktländer sind Äthiopien, Mosambique, Burkina Faso und der Südsudan. Oberstes Prinzip bei den 85 Hilfsprojekten, die im vergangenen Jahr unterstützt wurden, sei der Aufbau nachhaltiger Strukturen. Roniger: „Durch die beeindruckende Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher können wir tausenden blinden und anders behinderten Menschen eine Lebensperspektive geben und ihnen die Chane auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnen.“

 

Lohner: Hilfe, die passt

 

Seit sechs Jahren ist Chris Lohner als „Good Will Ambassador“ ehrenamtlich für die Hilfsorganisation aktiv. „Was ich in der Begegnung mit benachteiligten Menschen erlebt habe, hat mich berührt und verfolgt“, sagte die TV-Moderatorin, Schauspielerin und Autorin. Mit ihrem neuen Projekt „Hilfe, die passt“ unterstützt Lohner Frauen und Kinder, darunter zahlreiche Aidswaisen. Lohner kauft Stoffe von Menschen in verschiedenen Ländern Afrikas, die dadurch ein Einkommen haben, in Wien verarbeiten Frauen im Rahmen eines Sozialprojekts die exklusiven Stoffe zu Kaftans und verdienen ebenfalls daran. Pro Kaftan, den sie um 120 Euro über ihren Webshop verkauft, gehen 30 Euro an Licht für die Welt. In wenigen Monaten konnte die Moderatorin so 9.000 Euro einsammeln, „das sind 300 Graue Star Operationen“, rechnet Lohner vor.

 

Wenige Stunden vor der Pressekonferenz war der Augenarzt Karl Rigal aus Nordostindien zurückgekehrt. Rigal hatte dort als Berater von Licht für die Welt Projekte besucht, die lokale Partner vor sechs Monaten gestartet hatten. „Durch die Hilfe aus Österreich konnten bereits in der kurzen Zeit doppelt so viele Augenoperationen wir im Vorjahr durchgeführt werden“, sagte Rigal. Licht für die Welt finanziert mobile Teams, die in die Dörfer kommen, Untersuchungen durchführen und betroffene Menschen in das Krankenhaus bringen, wo kostenlos Augenoperationen durchgeführt werden. Wie der Arzt betonte, gehe es neben der Unterstützung der individuellen lokalen Projektpartner jedoch auch um Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.

 

Von den schwierigen Bedingungen im Südsudan berichtete der Augenarzt Prof. Gerhard Schuhmann, der Anfang Februar dort Projekte besucht hatte. Operationen fänden mit „einfachsten Mitteln“ statt, größtes Problem sei der Aufbau dauerhafter Strukturen. Die Operation am Grauen Star kostet durchschnittlich 30 Euro. Mit 25 Euro monatlich kann ein behindertes Kind gefördert werden. Spendenkonto PSK 92.011.650

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.