22.09.2020

Libanon: Österreichische Bibelgesellschaft hilft Schwesterorganisation nach Explosion

Seelsorgeprojekt für 10.000 christliche Familien in Beirut

Mit Bibelausgaben will die Bibelgesellschaft im Libanon Menschen in der humanitären Krise seelsorglich betreuen. Foto: Bibelgesellschaft im Libanon

Seelsorgeprojekt für 10.000 christliche Familien in Beirut

Wien/Beirut (epdÖ) – Nach der schweren Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut Anfang August unterstützt die Österreichische Bibelgesellschaft (ÖBG) ihre libanesische Schwesterorganisation bei deren Hilfe für in Not geratene Christen. Mit ihrem Hilfsprogramm „Auf Gottes Wort das Zuhause wieder aufbauen“ will die libanesische Bibelgesellschaft Menschen in der humanitären Krise seelsorglich betreuen, so die ÖBG in einer Aussendung, in der sie zugleich für Spenden für das Projekt aufruft. Dieses richtet sich an etwa 10.000 christliche Familien, deren Häuser und Wohnungen zum Teil schwer beschädigt worden sind. Zur Unterstützung der Arbeit der Kirchen stellt die libanesische Bibelgesellschaft daher tausende Bibelausgaben zur Verfügung. Auch Einrichtungen der Bibelgesellschaft wie der Bibelshop im Stadtzentrum oder das Bibelhaus sind durch die Explosion beschädigt worden. An beiden Gebäuden hat die Bibelgesellschaft bereits die Renovierungsarbeiten begonnen, um ihre Arbeit in der Krise fortsetzen zu können.

„Die Christen im Libanon stehen unter großem Druck und viele wollen auswandern. Unser Projekt soll in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung bieten“, beschreibt Michael Bassous, Direktor der Bibelgesellschaft im Libanon, die Motivation für das Projekt. Die libanesische Bevölkerung sei an einem Punkt angelangt, an dem durch die schwere wirtschaftliche und politische Lage und nun auch die Explosion viele Menschen entmutigt und hoffnungslos seien.

Neben der praktischen Hilfe sei die Bibel ganz wichtig, damit die christliche Bevölkerung nicht resigniere und im Land bleibe, ergänzt Jutta Henner, Direktorin der ÖBG. „Der Libanon ist ein Land, in dem das Miteinander der Konfessionen und Religionen so gut funktioniert wie in keinem anderen Land des Nahen Ostens. Daher ist die Unterstützung der Kirche vor Ort besonders wichtig.“

Am 4. August waren im Hafen von Beirut nach einem Brand 2.750 Kilogramm unsachgemäß gelagertes Ammoniumnitrat explodiert. 190 Menschen starben, 6.500 wurden verletzt, zwischen 200.000 und 300.000 Menschen sollen obdachlos geworden sein. Die Bevölkerung des Libanon mit seinen nach Schätzungen der UN 6,8 Millionen Einwohnern setzt sich aus etwa 54 Prozent Muslimen, 40 Prozent Christen und rund 6 Prozent Drusen zusammen. Hohe staatliche Ämter werden paritätisch an Angehörige der einzelnen Religionsgemeinschaften vergeben.

Spendenkonto
Österreichische Bibelgesellschaft
IBAN: AT39 3200 0000 0747 5171
BIC: RLNWATWW
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien
sowie online auf: www.bibelgesellschaft.at/spenden

ISSN 2222-2464

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