23.06.2006

„Lebensanfang und Lebensende“: Körtner präsentiert Sammelband zu interkultureller Medizinethik

Institut für Ethik und Recht in der Medizin in renovierten Räumen wieder eröffnet

Institut für Ethik und Recht in der Medizin in renovierten Räumen wieder eröffnet

Wien (epd Ö) „Lebensanfang und Lebensende in den Weltreligionen – Beiträge zu einer interkulturellen Medizinethik“ ist der Titel des Buches, das am 22. Juni im Rahmen der feierlichen Wiedereröffnung der neu gestalteten Räume des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin (IERM) auf dem Campus der Universität Wien präsentiert wurde. Wie der Vorstand des Instituts und Mitherausgeber des Sammelbands, der evangelische Systematiker o.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner in der ehemaligen Kapelle des alten Allgemeinen Krankenhauses vor zahlreichen geladenen Gästen aus theologischer, medizinischer und juristischer Wissenschaft erläuterte, bietet das Buch fundierte religionswissenschaftliche und theologische Informationen zum Gespräch zwischen Weltreligionen und moderner Medizin, insbesondere im Vergleich zwischen den Traditionen des Christentums, des Judentums, des Islams und des Buddhismus.

Zu den Aufgaben des IERM sagte Körtner, es habe Medizinethik, Pflegeethik und Medizinrecht interdisziplinär und integrativ in Forschung, Lehre und Beratung zu vertreten. Damit werde ein Beitrag des Einwanderungslandes Österreich zur Integration der MigrantInnen geleistet. Integration, so der Theologe, sei keine Einbahnstraße. Das gelte auch für den Alltag in Medizin und Pflege.

Grüße der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien überbrachte Dekan o.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Adam. Adam unterstrich die Bedeutung des Instituts für die Evangelisch-Theologische Fakultät, die auch darin ersichtlich sei, dass sie einen ihrer Lehrer, Institutsvorstand Körtner, für die Arbeit im IERM teilweise freistelle. Adam begrüßte die Kooperation zwischen Rechtswissenschaft, Medizin und Theologie. Das Institut, so der Dekan, wirke „in großem Maße in die Gesellschaft hinein“. Es sei spannend zu sehen, „wie die Gottesebenbildlichkeit des Menschen im Leben gefüllt wird.“

Äquidistanz zu weltanschaulichen Lagern

Auch der Stellvertretende Institutsvorstand Univ.Prof. DDr. Christian Kopetzki hob die interdisziplinäre Arbeitweise des IERM hervor. Es gehe um einen fächerübergreifenden Dialog, der eine gewisse Äquidistanz“ des Instituts zu den verschiedenen weltanschaulichen Lagern gewährleiste. Dass Fragen der Ethik vielfach mit rechtlichen Fragestellungen verbunden sind, darauf verwies der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, o.Univ.-Prof. Dr. Walter Rechberger, in seinem Grußwort.

Institutsvorstand Körtner und die Vizedekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät würdigten den Begründer des IERM, den römisch-katholischen Ethiker Univ.-Prof. Günter Viert, der auch zu den Mitherausgebern des Sammelbandes „Lebensanfang und Lebensende in den Weltreligionen“ gehört und vor seiner Emeritierung steht. Grußworte sprachen auch der Verlagsdirektor des Neukirchner Verlagshauses sowie VertreterInnen des Bundesministerium für Gesundheit und Frauen.

ISSN 2222-2464

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