08.02.2023

„Köpfe des Jahres“ der Kleinen Zeitung: Monika Faes gewinnt in der Kategorie „Soziales Gewissen“

Schladminger Religionslehrerin setzt sich mit Schüler*innen gegen das Vergessen von NS-Opfern ein

„Kopf des Jahres“ Monika Faes mit einer ihrer Schülerinnen, Kala-Lena Schütter, sowie Sponsorvertreter Johann Scheuch von der Arbeiterkammer. (Foto: Stefan Pajman/MMProduktion)

Schladminger Religionslehrerin setzt sich mit Schüler*innen gegen das Vergessen von NS-Opfern ein

Schladming/Graz (epdÖ) – Bei der Wahl der Kleinen Zeitung zu den „Köpfen des Jahres 2022“ wurde Monika Faes aus Schladming für „herausragende Leistungen“ in der Obersteiermark geehrt. Die Lehrerin für Evangelische Religion und Französisch gewann das Publikumsvoting in der Kategorie „Soziales Gewissen“. Seit Jahren widmet sich Faes mit ihren Schülerinnen und Schülern Opfern des Nationalsozialismus im Ennstal. „Die Auszeichnung ist für uns als Gedenkprojekt ‚Gegen das Vergessen‘ ein wichtiger Rückenwind für unseren Auftrag, den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus ein würdiges Gedächtnis zu schaffen“, freut sich Faes über die Auszeichnung. Überreicht wurde sie vor kurzem im Rahmen einer festlichen Gala im „Styria Media Center“ in Graz.

Das Projekt „Gegen das Vergessen“ befasst sich mit Menschen, die in den 1930er und 1940er Jahren im Ennstal Opfer der Nazi-Ideologie wurden. Dabei handelt es sich nicht nur um einen historisch theoretischen Blick in die Geschichte, sondern führt oft zu Begegnungen mit Nachfahren der Opfer, „die nach Jahrzehnten des Schweigens sehr bewegt diesen Weg des Erinnerns mitgehen“, erzählt Faes. Besonders freue sie sich darüber, dass dieses Gedenkprojekt Jugendliche „lehrt und ermutigt, Vermittler von Geschichte zu sein“.

Monika Faes engagiert sich seit vielen Jahren in der evangelischen Pfarrgemeinde Schladming. Ihr Herz brennt nicht nur für die Jugend oder für Menschen auf der Flucht, sondern auch für Israel, für Jüdinnen und Juden. Ihr Projekt „Gegen das Vergessen“ führte bereits dazu, dass der erste „Stolperstein“ in der Region verlegt wurde. Auf diesen goldfarbenen Pflastersteinen steht jeweils der Name von Jüdinnen und Juden, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Oft werden sie vor den einstigen Wohnhäusern der Opfer im Boden verlegt. Dass für Herbst 2023 in Schladming weitere Stolpersteine bewilligt worden sind, zeigt von der Bedeutung des Gedenkprojektes.

Bei ihren Recherchen ist Faes in regelmäßigem Austausch mit Historikern. Ihnen spricht die „Köpfe des Jahres 2022“-Siegerin ebenso ihren Dank aus wie auch „dem Nationalfonds, Clio Graz, und den politischen Gemeinden, die uns von Beginn weg unterstützten“.

ISSN 2222-2464

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