09.06.2022

Klimaschutz als „größtes Sozialprojekt aller Zeiten“

Umweltbeauftragte reagieren auf alarmierenden Bericht des Weltklimarates

Klimaschutz bedeutet nicht mehr die Lösung eines primär ökologischen Problems, sondern ist das „größte Sozialprojekt aller Zeiten“, so die Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Österreich. (Foto: Pixabay/Gerhard C.)

Umweltbeauftragte reagieren auf alarmierenden Bericht des Weltklimarates

Wien (epdÖ) – Die Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Österreich haben den Schutz des Klimas nicht mehr als primär ökologisches Thema, sondern als gesellschaftliches Projekt, als „größtes Sozialprojekt aller Zeiten“ eingestuft.

Damit reagieren die Umweltbeauftragten auf den jüngsten Bericht des Weltklimarates vom März dieses Jahres. Dieser hatte drastisch aufgezeigt, dass der Klimawandel menschheitsbedrohende Ausmaße annehmen wird, wenn nicht innerhalb der nächsten acht Jahre die ganze Weltgemeinschaft energisch dagegen steuert und die CO2-Emissionen zumindest halbiert.

„Noch nie in der Geschichte der Menschheit hatten die gerade lebenden Generationen so viel Verantwortung für die Zukunft der gesamten Menschheit wie derzeit“, erklärt Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche A.B. Österreich. „Ein gesellschaftliches Projekt ist Klimaschutz insofern, als es gilt, die gesellschaftliche Transformation, den Wandel hin zu einer klimaneutralen Lebens- und Wirtschaftsweise möglichst rasch zu schaffen. Und ganz im Sinne eines Sozialprojekts ist engagierter Klimaschutz auch in der Lage, die unerwünschten, menschenbezogenen Auswirkungen des Klimawandels wie Hunger, Krankheit, Flucht und Armut in Grenzen zu halten“, so Kanatschnig nach der Tagung der Umweltbeauftragten in Salzburg.

Dieser Schöpfungsverantwortung wollen sich die in allen Diözesen der Evangelischen Kirche Österreich wirkenden Umweltbeauftragten in den kommenden Jahren stellen. Dementsprechend sollen einerseits vorsorgende Klimaschutzmaßnahmen in der kirchlichen Organisation selbst möglichst zeitnah umgesetzt werden, wozu gerade ein umfassendes Klimaschutzkonzept ausgearbeitet wird. Andererseits wollen die Umweltbeauftragten die Kirchenmitglieder mit Schwerpunkten in den Bereichen Ökostrom, E-Mobilität, Heizungsumstellung, Flugverzicht, fleischreduzierte Ernährung und Ressourcen schonender Konsum verstärkt in die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf individueller Ebene einbinden.

Schließlich soll die Evangelische Kirche durch Bewusstseinsbildung und Vernetzung bzw. Kooperation wie etwa mit den „Scientists4Future“ über ihre Grenzen hinaus wirken. Zur inhaltlichen Koordination hat der Oberkirchenrat mit Dietmar Kanatschnig einen Beauftragten für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung bestellt.

ISSN 2222-2464

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