03.03.2019

Klagenfurt: Ökumenischer Schweigemarsch für Karfreitag am Aschermittwoch

Gemeinsame Erklärung von Superintendent Sauer und Diözesanadminstrator Guggenberger

Startpunkt des Schweigemarsches ist der Klagenfurter Landhaushof. Foto: wikimedia/Kelzm01/cc-by-sa 3.0

Gemeinsame Erklärung von Superintendent Sauer und Diözesanadminstrator Guggenberger

Klagenfurt (epdÖ) – Zu einem Schweigemarsch für den Karfreitag rufen die Evangelische Kirche in Kärnten, die Kärntner Römisch-katholische Kirche sowie die Altkatholische Kirche am Aschermittwoch, dem 6. März, in Klagenfurt auf. Den Schweigemarsch versteht der evangelische Superintendent Manfred Sauer als „sichtbares und öffentliches Zeichen“ für den „Karfreitag als Feiertag für alle“. Insbesondere sei es „sehr erfreulich und stärkt uns den Rücken, dass uns die Katholische Kirche in Kärnten hier so stark unterstützt“, sagte Sauer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Der Marsch soll um 18 Uhr im Klagenfurter Landhaushof mit einer ökumenischen Andacht beginnen und dann zur Messearena führen, wo die Kärntner ÖVP zeitgleich ihren „politischen Aschermittwoch“ abhält. Zu diesem werden auch Bundeskanzler Sebastian Kurz und weitere Bundesminister erwartet. Ursprünglich wollten der evangelische Superintendent Manfred Sauer, der römisch-katholische Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger und ein Vertreter der altkatholischen Kirche eine Erklärung an den Kanzler übergeben. Das Treffen mit Kurz kam jedoch nicht zustande, an seiner Stelle wird der Kärntner ÖVP-Landesrat Martin Gruber die Erklärung entgegennehmen, die Sauer und Guggenberger vergangenen Freitag veröffentlich hatten. Darin hatten die Kirchenvertreter für einen Abtausch von Karfreitag und Pfingstmontag plädiert und ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass „fast ausschließlich wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt werden, während die religiöse Bedeutung dieses Tages zu wenig in den Blick genommen wird“.

„Nur durch das Kreuz des Karfreitags führt der Weg zu Ostern, der Weg zum leeren Grab und der Weg zur Auferstehung“, schreiben Sauer und Guggenberger in der Erklärung weiter. Sie seien daher der Überzeugung, dass ein gemeinsamer Feiertag am Karfreitag in einem Land, das wesentlich vom Christentum geprägt sei, „mehr als angemessen“ wäre. „An die Träger politischer Verantwortung appellieren wir, die derzeitige Regelung gemeinsam mit Vertretern der Sozialpartner, der Wirtschaft und Industrie nochmals zu überdenken, neu auszuarbeiten und einen Abtausch mit dem Pfingstmontag, der im Gegensatz zu Ostern kein kirchlich gebotener Feiertag ist, ernsthaft zu prüfen“.

Abgeschlossen wird der Schweigemarsch mit der gemeinsamen Feier der römisch-katholischen Aschermittwochsliturgie im Klagenfurter Dom.

ISSN 2222-2464

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