18.10.2006

Kirchenmesse GLORIA in Dornbirn eröffnet

Superintendentin Müller: Kirchen sollen zu Orten der Berührung von Himmel und Erde werden

Superintendentin Müller: Kirchen sollen zu Orten der Berührung von Himmel und Erde werden

Dornbirn (epd Ö) – Kirchen sollen zu „Orten der Berührung von Himmel und Erde“ werden. Dafür sprach sich Mag. Luise Müller, Superintendentin der Evangelischen Diözese Salzburg/Tirol, am Donnerstag, 19. Oktober, bei der Eröffnung der Kirchenmesse GLORIA in Dornbirn aus. Der Wiener Weihbischof DDr. Helmut Krätzl sieht in dieser Veranstaltung „einen Beitrag, die Vielfalt der Religionen wieder auf den Markt zu bringen“. Auf der GLORIA präsentieren bis Samstag rund 200 Aussteller aus sieben Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen für den christlichen Alltag. Sie kommen u.a. aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Italien. Das Angebot reicht von modernen Lautsprechern, Heiligenfiguren, Orgeln, Glocken bis zu Kirchenbankheizungen. Es umfasst auch Anregungen für das breite Publikum. Dazu gehören ethische Geldanlagen, Bücher, Kerzen, Rosenkränze, klösterliche Produkte und Schnitzereien.

„Eine gute Orgel, ein schönes Fenster, Glocken, das Rücksichtnehmen auf die Kleinen machen uns deutlich, dass es mehr gibt als unseren Alltag, in dem es manchmal so unwirtlich zugeht“, erklärte Müller. Wenn unsere Kirchen zu Orten der Berührung von Himmel und Erde werden könnten, „dann zeigen wir dadurch, dass Leben mehr ist als unsere Verstrickung in Lüge und Betrug, als unser Scheitern und unsere Grenzen“. Die Superintendentin betonte, dass sich der religiöse Alltag je nach Konfession unterscheide: „Rosenkränze, Devotionalien, Heiligenbilder – das ist sicher nicht evangelisches Hauptinteresse an der GLORIA-Kirchenmesse.“ Sehr wohl würden aber auch evangelische Christinnen und Christen eine richtige Beschallung, eine gute Orgel, Kerzen, die einen Raum strahlen lassen, Altartücher und Glocken schätzen. Im Blick auf das „Schwerpunktjahr Kinderfreundliche Kirche“ der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich empfahl Müller, „Kirchen und Gemeindehäuser für Kinder zu adaptieren“.

Krätzl sprach in seiner Eröffnungsrede über die Aufgaben der Kirche in einer immer stärker säkularisierten Welt und dem gleichzeitig stetig größer werdenden Hunger der Menschen nach Spiritualität. Die Suche nach Spiritualität gehe heute allzu oft an den traditionellen Kirchen vorbei, erklärte der Weihbischof. Die Kirche müsse sich den Menschen und ihren existenziellen Fragen stellen. „Religion ist nur lebendig, wenn sie bereit ist, sich selbst immer wieder zu erneuern“, so Krätzl. „Religion, die Antworten von gestern gibt, wird die Botschaft eines Gottes des Lebens nie glaubwürdig verkünden“, sagte der Weihbischof über die Verantwortung der Kirchen. Für den Vorarlberger Bischof Dr. Elmar Fischer ist der Heilige Geist „auch erfinderisch“, und auf der GLORIA könne man „viel davon entdecken“. Er wünschte sich, dass der säkulare Anlass ins Spirituelle und zu tiefer gehenden Gesprächen hinüberführe.

Neben der Ausstellung gibt es auf der GLORIA auch ein Fachkongressprogramm, Vorträge und Diskussionen. Weitere Schwerpunkte sind Kirchenmusik und die Familienfreundlichkeit der Kirche. Die GLORIA hat bis Samstag, 21. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Jugendliche bis 15 Jahre ist frei.

Weitere Infos: www.messedornbirn.at

ISSN 2222-2464

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