16.01.2008

Kirchen laden zum „Autofasten“

Von Aschermittwoch bis Karsamstag sollen zum Wohl der Schöpfung und der Mitmenschen Alternativen zum Autoverkehr gesucht werden - Verkehrsverbünde unterstützen die ökumenische Initiative der kirchlichen Umweltbeauftragten

Von Aschermittwoch bis Karsamstag sollen zum Wohl der Schöpfung und der Mitmenschen Alternativen zum Autoverkehr gesucht werden – Verkehrsverbünde unterstützen die ökumenische Initiative der kirchlichen Umweltbeauftragten

Wien (epd Ö) – Die Kirchen laden zum dritten Mal österreichweit zum „Autofasten“ ein. In der Zeit von Aschermittwoch, 6. Februar, bis Karsamstag, 22. März, sollen zum Wohl der Schöpfung und der Mitmenschen Alternativen zum Autoverkehr gesucht werden und möglichst viele Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. „Mobilität ist gut, aber bei einem Zuviel an Individualverkehr hört sich die Mobilität auf“, sagte der römisch-katholische Weihbischof Franz Scharl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Der zu beobachtende Klimawandel zeige eindrücklich, dass eine Überprüfung des eigenen Lebensstils notwendig ist. „Tun Sie mit beim Autofasten, wo und wie es möglich ist“, appellierte der Bischof, der selbst überzeugter Nichtautofahrer ist.

Der Wiener evangelisch-lutherische Superintendent Hansjörg Lein sprach vom prophetischen Aufzeigen falscher Entwicklungen rund um den „Mythos“ Auto. Für viele beginne der Arbeitstag im Auto mit Stau und somit mit Hemmnis statt mit individueller Freiheit und Mobilität. Er sehe die von den Umweltreferenten der Katholischen und Evangelischen Kirche initiierte Aktion als willkommene Gelegenheit, das Autofahren zu problematisieren und den öffentlichen Verkehr zu forcieren.

Auf der Website „www.autofasten.at“ können sich Interessierte als Teilnehmer registrieren lassen und auch etwas gewinnen, informierte die Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien, Katharina Kampl. Es winken Preise wie „Fastentickets“ für öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Thermenaufenthalte. Es gehe nicht darum, das Autofahren zu verbieten, es soll aber zu einer möglichst nachhaltigen Nutzung motiviert werden – etwa durch die Bildung von Fahrgemeinschaften, treibstoffsparendes Fahren oder den Verzicht auf nicht wirklich nötige Fahrten.

Der evangelische Umweltbeauftragte Pfarrer Michael Meyer buchstabierte „Autofasten“ anhand der vielen Vorteile des Radfahrens durch. Er erinnerte daran, dass die jetzt in ganz Österreich durchgeführte Aktion ihren Ursprung in Graz habe, wo die Menschen immer wieder unter einer belastenden „Dunstglocke“ leben müssten.

Verkehrsverbünde in Ostösterreich (VOR und VVNB) unterstützen die ökumenische Initiative. Werner Molik vom Verkehrsverbund Ost-Region unterstrich das ökologische Anliegen, das sein Unternehmen mit 300 Gratis-Tickets gerne unterstütze.

Zur Teilnahme anmelden kann man sich per E-Mail unter „www.autofasten.at/anmeldung“ oder schriftlich beim Umweltreferat der Erzdiözese Salzburg (Kapitelplatz 2, 5010 Salzburg). Wer dies bis zum 28. Jänner tut, nimmt an der Verlosung der Sachpreise teil. Autofasten 2008: www.autofasten.at

ISSN 2222-2464

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