01.09.2021

Kirchen drängen auf verstärkte Maßnahmen zum Klimaschutz

Aufruf, „eigenen Lebensstil zu überprüfen“

"Es gibt kein unbegrenztes Wachstum, keine unbegrenzte Ausbeutung der Natur", betont der ÖRKÖ-Vorstand. Foto: pixabay

Aufruf, „eigenen Lebensstil zu überprüfen“

Wien (epdÖ) – Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich mahnt dringend verstärkte Maßnahmen zum Klimaschutz ein. Gefordert sei die Politik, aber auch jeder Einzelne und jede Einzelne, wie einer Erklärung des ÖRKÖ-Vorstandes vom Dienstag, 31. August, zu entnehmen ist. Der Klimawandel sei längst auch in Österreich angekommen. Es brauche entschiedenes Handeln auf allen Ebenen. Von den politisch Verantwortlichen fordert der ÖRKÖ unter anderem die rasche Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes. Der Vorstand des Rates äußerte sich anlässlich des Beginns der kirchlichen Schöpfungszeit am 1. September.

Der jüngste UN-Weltklimabericht sei eindeutig, hält der ÖRKÖ fest: Die fortschreitende Erwärmung der Erdatmosphäre sei vom Menschen verursacht. Um die globale Erwärmung zu bremsen, müsse die Emission von Treibhausgasen dringend reduziert, der Ausstoß vor allem von CO2 möglichst auf „netto Null“ gebracht werden. All das mache deutlich: „Es gibt kein unbegrenztes Wachstum, keine unbegrenzte Ausbeutung der Natur. Der menschliche Umgang mit der Natur muss neu gedacht und umgesetzt werden.“ Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Wir rufen dringend jeden Einzelnen und jede Einzelne dazu auf, den eigenen Lebensstil zu überprüfen und mögliche Änderungen im Konsum, Mobilitäts- und Energieverhalten in Angriff zu nehmen. Wir sind überzeugt: Eine solche Lebensumstellung birgt auch die Chance einer neuen Lebensqualität.“

Der ÖRKÖ weist zudem auf die „Charta Oecumenica“ hin, ein Dokument, das die Kirchen vor 20 Jahren verabschiedet haben. Schon damals habe man der Bewahrung der Schöpfung ein eigenes Kapitel gewidmet. Dieses habe nichts von seiner Gültigkeit verloren. Der ÖRKÖ lädt weiters auch zur Teilnahme an der grenzüberschreitenden ökumenischen Bodenseewallfahrt am 4. September ein. Man wolle gemeinsam mit der deutschen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) „ein deutliches Zeichen setzen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann“. Der Klimawandel mache vor keinen nationalen Grenzen Halt „und ebenso muss es auch mit dem ökologischen Engagement sein“.

ISSN 2222-2464

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