05.09.2022

Kirchen: Beten und Handeln für die Bewahrung der Schöpfung

ÖRKÖ-Gottesdienst zu Beginn der Schöpfungszeit

Unter dem Motto „Säen – Wachsen – Blühen – Reifen – Ernten – die Schöpfung“ stand der Gottesdienst des Ökumenischen Rats der Kirchen am vergangenen Sonntag in der Pauluskirche im dritten Wiener Gemeindebezirk. Musikalisch begleitet u.a. von den „African Singers and Drummers“ der methodistischen Kirche. Foto: kathpress/Till Schönwälder

ÖRKÖ-Gottesdienst zu Beginn der Schöpfungszeit


Wien (epdÖ) – Zur gemeinsamen Bewahrung der Schöpfung haben die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen bei einem ökumenischen Gottesdienst am vergangenen Sonntag in Wien aufgerufen. Der Gottesdienst in der evangelischen Pauluskirche in Wien-Landstraße, zu dem der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) eingeladen hatte, stand unter dem Motto „Säen – Wachsen – Blühen – Reifen – Ernten – die Schöpfung“.

Der Auftrag, die Welt zu pflegen und zu schützen, sei allen Christen gemeinsam, so Oberkirchenrätin Ingrid Bachler am Beginn des Gottesdienstes: „Wir machen als Kirchen gemeinsam auf die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Die Natur, die Tiere, die Pflanzen und die Menschen sind uns von Gott anvertraut.“

Domdekan Rudolf Prokschi, Vorsitzender des ÖRKÖ, verwies auf die „Charta Oecumenica“. Schon vor 20 Jahren hatten die Kirchen Europas bei der Verabschiedung der Charta Oecumenica der Bewahrung der Schöpfung ein eigenes Kapitel gewidmet. Dieses habe nichts an Gültigkeit verloren. Trotz vieler Anstrengungen und Initiativen verschiedener kirchlicher Gruppen und Organisationen müsse man eingestehen, „dass die Güter der Erde weiterhin ohne Beachtung ihrer Begrenztheit und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger Generationen ausgebeutet werden“, so Prokschi.

Landessuperintendent Thomas Hennefeld bemerkte angesichts von Klimawandel, Wirtschaftskrise und Krieg, dass es derzeit keine Planungssicherheit gebe: „Wir müssen mit den Unsicherheiten leben und sollten sie nicht unnötig verstärken.“ Mehr Gottvertrauen sei das Gebot der Stunde, so der Landessuperintendent. Eindringlich plädierte Hennefeld für mehr Engagement wie auch Geduld in der Ökumene: „Es braucht seine Zeit, Vertrauen zu entwickeln, sich mit den Traditionen, Besonderheiten und Riten der anderen christlichen Kirchen auseinanderzusetzen. Allmählich kann da etwas wachsen und reifen und Früchte bringen zum Wohl der Kirchen und der Gesellschaft.“

Plädoyer für Ökumene

Ein eindringliches Plädoyer für die Ökumene kam auch von Simone Viljoen von der methodistischen Kirche. „Damit wir als Kirchen wachsen, brauchen wir einander. Wir brauchen Menschen, die uns in unserem Glauben und in unseren Traditionen herausfordern. Sie bringen andere Ideen mit, sie haben andere Stärken und setzen andere Schwerpunkte. Menschen, die anders denken, sind wichtig.“

Mit der Gemeinde gefeiert hat den Gottesdienst weiters als Vertreterin der gastgebenden Gemeinde Vikarin Kathleen Müller. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Organistin der Pauluskirche und Diözesankantorin Yasuko Yamamoto sowie den „African Singers and Drummers“ der methodistischen Kirche.

Die Kirchen in Österreich machen jedes Jahr von 1. September bis 4. Oktober auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. In einer Erklärung Anfang September hat der ÖRKÖ angesichts der drohenden Klimakatastrophe ein rasches und konsequentes Gegensteuern gefordert, das „ohne Alternative“ sei.

ISSN 2222-2464

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