Kirchen begehen Schöpfungszeit
Von 1. September bis 4. Oktober österreichweite Veranstaltungen und Gottesdienste
Von 1. September bis 4. Oktober österreichweite Veranstaltungen und Gottesdienste
Wien (epdÖ) – Die christlichen Kirchen in Österreich weisen ab 1. September gemeinsam auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung hin. Dazu finden bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag von Franz von Assisi und offiziellem Ende der fünfwöchigen „Schöpfungszeit“, landesweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt.
„Die Freude über Gottes Liebe zur Schöpfung und über Jesu Christi Zusage, dass das Reich Gottes mitten unter uns Gestalt gewinnt, ermutigt in Zeiten der Klimakrise“, betont Bischof Michael Chalupka. „Wir Menschen sind befreit und angehalten, einzeln wie strukturell Verantwortung für den Erhalt der guten Schöpfung zu übernehmen“, so der Bischof.
Für den St. Pöltner Bischof Alois Schwarz, der in der österreichischen römisch-katholischen Bischofskonferenz auch für Umweltfragen zuständig ist, stellt die Schöpfungszeit „eine heilige Einladung“ dar, „innezuhalten und der Erde Raum zur Erneuerung zu geben. In dieser Zeit sind wir aufgerufen, uns der Verantwortung bewusst zu werden, die wir gegenüber Gottes Schöpfung tragen, und mit unserem Handeln zur Heilung der Welt beizutragen“, so Schwarz.
Der Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Markus Gerhartinger erklärt: „Es braucht eine Regenerationszeit für unsere Erde.“ Die ökumenisch begangene Schöpfungszeit solle Anlass für die Kirchen sein, das Bewusstsein für einen entsprechend sorgsamen Umgang zu schärfen, hebt Gerhartinger hervor.
„Gut für die Schöpfung zu sorgen und für das von ihr Empfangene zu danken – das hat für die Ordensgemeinschaften eine lange Tradition. Man braucht nur an die Klostergärten zu denken“, unterstreicht Sr. Anneliese Herzig, Bereichsleiterin für „Mission und Soziales“ der Österreichischen Ordenskonferenz. „In dieser Linie greifen viele klösterliche Gemeinschaften den Gedanken der Schöpfungszeit auch 2024 auf und laden ein zu Gebet, Reflexion und Aktion. In diesem Jahr wird sich auch die Gesprächsinsel – eine Einrichtung der Österreichischen Ordenskonferenz – beteiligen und einen ‚Schöpfungsraum‘ gestalten“, so Sr. Anneliese.
Der „Schöpfungstag“ geht auf einen Impuls der orthodoxen Kirche zurück, den der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., bereits 1989 gesetzt hatte. Offiziell ist im katholischen Kirchenkalender der ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September seit 2015 als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ eingetragen. Der Tag sollte in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, so die Erklärung von Papst Franziskus.
In Österreichs Kirchen finden während dieser fünf Wochen zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz wie ökumenische Gottesdienste und Gebete, Wanderungen, die Aktion „Wir RADLn in die Kirche“, Vorträge sowie Diskussionen statt. „So vielfältig wie die Kirche, so vielfältig ist das Angebot“, bekräftigt Sprecher Markus Gerhartinger, der auf die über 70 eingetragenen Veranstaltungen in ganz Österreich verweist.
Hinweise zu den Veranstaltungen finden Sie unter:
www.schoepfung.at
ISSN 2222-2464