25.10.2022

Kirchen: Aufruf zu Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt

Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich zum Nationalfeiertag

Vor dem Nationalfeiertag erinnern die Kirchen an das Sozialwort und rufen zum Zusammenhalt auf. Foto: pixabay/JohannesW

Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich zum Nationalfeiertag


Wien (epdÖ) – Anlässlich des österreichischen Nationalfeiertages (26. Oktober) ruft der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) „zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Solidarität auf allen Ebenen auf“, wie es in einer am Dienstag, 25. Oktober, veröffentlichten Erklärung heißt: „Österreich braucht Solidarität mit allen im Land, die unter der Teuerung und Energiekrise leiden, und wir brauchen Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern der Welt“, so der ÖRKÖ-Vorstand.

Die Kirchenvertreter rufen angesichts aktueller politische Debatten das Ökumenische Sozialwort der Kirchen in Erinnerung, wo es unter anderem heißt: „Entscheidungen in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit sind vor allem die Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und sozialen Zusammenhalt zugrunde zu legen, anstatt sie vorrangig nach Einzelinteressen auszurichten.“

Das Sozialwort stammt aus dem Jahr 2003, schon damals mahnten die Kirchen eine gemeinsame EU-Asylpolitik ein. Der ÖRKÖ zitiert in seiner aktuellen Erklärung die entsprechende Sozialwort-Passage: „Die Europäische Union bedarf gemeinsamer Regelungen im Bereich des Asylwesens, die dem Geist und dem Buchstaben der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprechen.“ Ebenso wird in der aktuellen Erklärung darauf hingewiesen, dass im Sozialwort schon vor 19 Jahren für Österreich das „Fehlen einer überlegten Einwanderungspolitik“ konstatiert wurde.

Schließlich appelliert der ÖRKÖ an die Zivilgesellschaft in Österreich, sich angesichts aktueller politischer Debatten und Entwicklungen „nicht auseinanderdividieren zu lassen“. Unzählige Menschen in Österreich würden sich auf vielfältige Weise in den verschiedensten Bereichen als solidarisch erweisen; sei es, dass sie im privaten Bereich aktiv sind oder sich im Rahmen von Organisationen engagieren. Diesen Menschen, so der ÖRKÖ, „wollen wir anlässlich des Nationalfeiertages ausdrücklich Danke sagen! Und wir bitten sie, in ihrem Engagement nicht nachzulassen!“

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gehören 17 Kirchen an: die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind „Mitglieder mit beratender Stimme“. Weitere Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.

Weitere Infos: www.oekumene.at

ISSN 2222-2464

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