12.03.2015

Kinodokumentarfilm „Zeit zu gehen“ gibt Votum für die Hospizidee

Evangelische Woche Wien zeigte Dokumentation der Filmemacherin Anita Natmeßnig

Evangelische Woche Wien zeigte Dokumentation der Filmemacherin Anita Natmeßnig

Wien (epd Ö) – Der Kinodokumentarfilm „Zeit zu gehen“ der evangelischen Theologin und Filmemacherin Anita Natmeßnig stand im Rahmen der 62. Evangelischen Woche in Wien am fünften Abend, dem 9. März, auf dem Programm. Die Evangelische Akademie Wien und das Bildungswerk A.B. Wien hatten dazu in das Wiener TOP-Kino eingeladen. Der Film begleitet sechs PatientInnen des Hospizes der Caritas am Rennweg in Wien und bietet Einblick in die letzten Tage von Menschen vor ihrem Sterben. Nach der Vorführung des Dokumentarfilmes in einem vollbesetzten Kino gab es die Möglichkeit für die BesucherInnen des Abends, mit der Regisseurin über ihren Film zu sprechen.

Natmeßnig berichtete, dass sie das „Glück gehabt“ habe, zuerst im Rahmen ihrer Ausbildung zur Psychotherapeutin zwei Monate lang das Hospiz am Rennweg kennenzulernen. Sie habe dort einen „respektvollen und liebevollen“ Umgang des Personals mit den PatientInnen erlebt. Für den Dreh des Kinodokumentarfilmes „Zeit zu gehen“ hat Natmeßnig dann drei Monate mit ihrem Team im Hospiz verbracht. Die Regisseurin hob hervor, dass sie sich ganz bewusst für die Perspektive der Sterbenden im Film entschieden habe und nicht vorrangig für die Perspektive des Personals im Hospiz.

Durch ihre Erfahrungen im Hospiz und die Gestaltung des Filmes habe sie zu einem neuen Lebensmotto gefunden, erklärte Natmeßnig: „Zeit zu leben, jetzt; nichts aufschieben, Wünsche nicht wegschieben“. Sie betonte auch, dass sie mit ihrem Film „ein Votum für die Hospizidee geben“ möchte. Das Hospiz habe sie immer als ein „Haus des Lebens gesehen, auch wenn dort gestorben wird; aber der Tod ist ein Teil des Lebens“, so Natmeßnig in der Diskussion, die von der früheren Krankenhausseelsorgerin und Leiterin des Zentrums für Seelsorge und Kommunikation, Pfarrerin Monika Salzer, moderiert wurde.

Den Abschluss der Evangelischen Woche bildete am Samstag ein Abend anlässlich des 400. Geburtstags von Paul Gerhardt, dem bedeutendsten evangelischen Liederdichter. Unter dem Motto „Ich singe dir mit Herz und Mund“ gestalteten den Abend das Kammerensemble des Albert-Schweitzer-Chores unter der Leitung von Landeskantor Matthias Krampe sowie die SolistInnen Hermine Haselböck, Martin Achrainer und Florian Wieninger. Den Part der Sprecher übernahmen der ORF-Journalist Udo Bachmair und der frühere Wiener Superintendent Werner Horn.

 

ISSN 2222-2464

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Hospiz

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