27.02.2021

Kinder unter Druck

Michael Chalupka über die Kleinsten in der Krise

"Es braucht eine politische Diskussion, wie geholfen werden kann, damit der Ausspruch 'Kinder sind unsere Zukunft' nicht zu einer leeren Worthülse verkommt." Foto: pixnio

Michael Chalupka über die Kleinsten in der Krise

„Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf,“ sagt Jesus zu seinen Jüngern. Kinder verweisen also immer auf das göttliche Wunder. Sie sind uns in besonderer Weise anvertraut, weil sie Unterstützung und Hilfe benötigen. Wie es ihnen geht, ist auch ein Indikator für den Zustand der ganzen Gesellschaft.

„Die Corona-Krise führt zu massiven Belastungen und bringt Kinder unter Druck“, darauf weist die Diakonie in diesen Tagen hin. Einschlafprobleme, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit und Bauchschmerzen treten häufiger auf als vor Ausbruch des Virus. Die Anzeichen einer Angststörung stiegen von 15 auf 24 Prozent. Hinsichtlich depressiver Symptome gaben 58 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, dass sie an einzelnen Tagen keine Freude oder Interesse haben, etwas zu tun.

Kinder stehen in der derzeitigen Krise öffentlich nicht im Mittelpunkt, weil sie durch den Virus meist nicht schwer krank werden, oder gar keine Symptome entwickeln. Mütter und Väter, Elementarpädagoginnen in den Kindergärten und Lehrerinnen und Lehrer sind aber rund um die Uhr gefordert, die Einschränkungen, denen auch Kinder ausgesetzt sind so gut es geht, auszugleichen. Ihnen sind wir alle zu Dank verpflichtet, aber darüber hinaus braucht es eine politische Diskussion, wie geholfen werden kann, damit der Ausspruch „Kinder sind unsere Zukunft“ nicht zu einer leeren Worthülse verkommt.

ISSN 2222-2464

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