30.11.2014

Kampagne „Satt ist nicht genug“ gegen Mangelernährung

Brot für die Welt eröffnet Spendenaktion erstmals in Österreich - Bischof Bünker: Für eine gerechte Gesellschaft

Brot für die Welt eröffnet Spendenaktion erstmals in Österreich - Bischof Bünker: Für eine gerechte Gesellschaft

Brot für die Welt eröffnet Spendenaktion erstmals in Österreich – Bischof Bünker: Für eine gerechte Gesellschaft

Wien (epdÖ) – Rund 840 Millionen Menschen weltweit leiden unter Hunger. Eine weitere Milliarde Frauen, Männer und Kinder haben weltweit mit den Folgen von Mangelernährung zu kämpfen. Das heißt, sie nehmen zwar genügend Kalorien zu sich um nicht zu hungern, zu einem gesunden und aktiven Leben reicht dies aber nicht. Am Freitag, 28. November, hat die evangelische Entwicklungshilfe-Aktion „Brot für die Welt“ in Wien ihre neue Jahreskampagne „Satt ist nicht genug“ im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung der Mangelernährung in Ruanda. Die 56. Auftaktveranstaltung findet in diesem Jahr zum ersten Mal in Österreich statt: Am Samstag lädt Brot für die Welt zu einem Festabend in die Hauptuniversität in Wien. Außerdem wird am ersten Adventsonntag ein Brot-für-die-Welt-Fernsehgottesdienst aus der Lutherkirche in Wien-Währing live von ORF und ARD übertragen. Bischof Michael Bünker wird predigen, Bundespräsident Heinz Fischer spricht ein Grußwort.

Mangelernährung ist Entwicklungshemmnis

Michael Bünker, Schirmherr für Brot für die Welt in Österreich, betonte, dass die Sensibilisierung der Menschen in Europa für die Folgen der Mangelernährung in den ärmsten Ländern der Welt nicht sehr weit fortgeschritten sei. Für eine gesunde Ernährung seien Nährstoffe und Vitamine aber unerlässlich. Dieser Mangel hätte insbesondere für Kinder schwerwiegende Folgen. Sie würden in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückbleiben und seien so anfälliger für schwere Krankheiten. Ziel der Aktion ist es, eine vielfältige und gesunde Ernährung für die Menschen zu ermöglichen. Dafür sollen insbesondere die kleinbäuerliche Landwirtschaft partnerschaftlich gestärkt und die Menschen unterstützt werden, sich selbst auf gesunde und ökologisch nachhaltige Weise zu versorgen. Frauen soll auf besondere Weise geholfen werden. In vielen Ländern des Südens sind es nämlich in erster Linie die Frauen, die den größten Teil der Produktion erfüllen. Vor allem bräuchten auch schwangere oder stillende Frauen eine erhöhte Zufuhr an Nährstoffen und Vitaminen, so Bischof Bünker. Die Kampagne setze daher nicht nur auf das Thema Ernährung, sondern auch auf eine „gerechte Gesellschaft“ und die Unterstützung von Frauen.

Einblicke zum Thema Mangelernährung in Ruanda

Die Brot-für-die-Welt-Projektreferentin und langjährige Ruanda-Kennerin Ellen Gutzler berichtete über die speziellen Gegebenheiten des Landes. Auf einem Drittel der Fläche Österreichs leben 11 bis 12 Millionen Menschen, Ruanda weist somit eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit auf. Die große Mehrzahl der EinwohnerInnen lebt von kleinbäuerlicher Landwirtschaft, fruchtbare Böden sind knapp. Darüber hinaus hat das Land immer noch mit den Folgen des Völkermords von 1994 zu kämpfen. Heute leben Opfer und Täter oft in direkter Nachbarschaft und müssen sich gemeinsam für Ressourcenschutz und Ernährungssicherung engagieren.

Jean Damascène Ndahimana, Direktor der Brot-für-die-Welt-Partnerorganisation „UGAMA“ in Ruanda, berichtete über die aktuellen Projekte. Ugama ist in der Landwirtschaftsberatung tätig und betreut zurzeit 55 Kooperativen und kleinbäuerliche Gruppen im Zentralraum Ruandas. Ziel sei es, neben der Sicherung einer ausgewogenen Ernährung, der nachhaltigen Steigerung der Erträge und der Verbesserung der Einkommenssituationen der Bauern auch die Sensibilisierung für ein gutes Zusammenleben voranzutreiben. Ndahimana unterstrich, dass neben der Unterstützung bei der Produktion auch darauf geachtet werde, die Menschen in der richtigen Verarbeitung und Zubereitung ihrer Erträge zu schulen. So soll eine ausgewogene und gesunde Ernährung gewährleistet werden.

Brot für die Welt arbeitet seit mehr als 30 Jahren mit Partnerorganisationen in Ruanda zusammen. Aufgabenbereiche sind neben der Unterstützung in der Landwirtschaft auch die Aufarbeitung des Völkermords, der Umgang mit HIV und Aids und die Verbesserung der Bildung durch die Errichtung von Schulen.

Infos: www.brot-fuer-die-welt.at

ISSN 2222-2464

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