11.03.2020

Kärntner Religionsvertreter: Für Solidarität in Europa eintreten

Offener Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz

Die Unterzeichner fordern von Kanzler Sebastian Kurz, sich „für eine Politik einzusetzen, die Mut macht, differenzierte Lösungen findet und zulässt, sowie grundsätzlich von einem Interessensausgleich und der Unteilbarkeit der Menschenrechte geleitet ist.“ Foto: pixabay

Offener Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz

Klagenfurt (epdÖ) – In einem offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) haben Kärntner Vertreter von Kirchen, Religionsgemeinschaften und kirchlichen Hilfswerken dazu aufgerufen, sich angesichts der Lage der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze „für eine Politik einzusetzen, die Mut macht, differenzierte Lösungen findet und zulässt, sowie grundsätzlich von einem Interessensausgleich und der Unteilbarkeit der Menschenrechte geleitet ist“. In dem Brief schreiben der evangelische Superintendent Manfred Sauer, der römisch-katholische Bischof Josef Marketz, Adnan Gobeljic, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde in Kärnten, Caritas-Direktor Ernst Sandriesser und Hubert Stotter, Rektor der Diakonie de La Tour: „Die aktuelle Situation veranschaulicht einmal mehr, wie wichtig es ist, nationale und transnationale Herausforderungen im Themenkomplex Asyl, Migration und Integration aktiv zu bearbeiten, konstruktive Lösungen zu finden und solidarisch umzusetzen.“

Auch nicht zu handeln habe einen Preis, der langfristig in einer „schleichenden Entsolidarisierung“ der Gesellschaft liege. „So sollten wir allein schon um unserer selbst Willen hinsehen, hinterfragen und helfen, denn die Wahrung der eigenen Rechte hat historisch gesehen schon oftmals mit dem Eintreten für die Rechte anderer begonnen.“ Mit ihrem Schreiben wollen die Kirchenvertreter mit vereinter Stimme „für Solidarität und die Wahrung der Menschenrechte bei uns und in Europa einzutreten“.

Das Friedens- und Einheitsprojekt Europa sei „mehr, als es die Schlagzeilen vieler Medien und die Aussagen einiger Politiker der letzten Zeit erwarten lassen“. Die Religionsvertreter betonen weiter: „Wir begreifen uns als Teil der Gesellschaft, der sich bewusst ist, dass wir unserer humanitären Verantwortung im In- und Ausland mit einem fairen Beitrag gerecht werden müssen, unabhängig von dem, was gerade opportun erscheint.“

ISSN 2222-2464

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