02.01.2007

Interreligiöser Dialog wesentlicher Beitrag zum Frieden

Neujahrsansprache des lutherischen Bischofs Mag. Herwig Sturm

Neujahrsansprache des lutherischen Bischofs Mag. Herwig Sturm

Wien (epd Ö) – Ausgehend von der Jahreslosung für 2007, einem Wort des Propheten Jesaja, „Gott spricht: Siehe ich schaffe Neues, es wächst schon auf, seht ihr es denn nicht?“, betonte der lutherische Bischof Mag. Herwig Sturm in seiner Neujahrsansprache am 1. Jänner im ORF die „Hoffnung auf die wachsende sichtbare Einheit unserer Kirchen. Ich denke an das interreligiöse Gespräch als wesentlichen Beitrag zum Frieden in der Welt.“ In Bezug auf die neue Regierung hofft Sturm, „Neues zu erleben in Richtung besserer sozialer Versorgung, Umwelt und einer menschenwürdigen Behandlung der AsylwerberInnen und MigrantInnen im Sinne von Menschenwürde und Menschenrechten“.

 

Als „wichtiges Ereignis“ betonte der Bischof die 3. Europäische Ökumenische Versammlung in Hermannstadt/Sibiu in Rumänien im kommenden September. Die Versammlung aller christlichen Kirchen Europas steht am ersten Tag unter dem Titel „Das Licht Christi scheint über die Kirchen“. Hier gehe es um die Ökumene und „um unsere Schritte zu einer deutlicheren sichtbaren Einheit, zu einem wirkungsvolleren gemeinsamen Handeln und einer Vertiefung der Spiritualität und damit der Glaubwürdigkeit und des Zeugnisses von uns Christen.“ Das Thema des zweiten Tages von Sibiu „Das Licht Christi scheint über Europa“ stelle die Bekämpfung von Armut, das Schicksal der Migrantinnen und Migranten und die Menschenwürde in den Mittelpunkt. Am dritten Tag schließlich geht es um die großen Themen des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung: „Das Licht Christi scheint über die Welt“. Weil nur eine begrenzte Anzahl an Delegierten an der Vollversammlung teilnehmen könne, sei schon der Weg dorthin als „Pilgerweg“ entworfen: „Wir sollen uns also als Pilgerinnen und Pilger verstehen und das kommende Jahr gemeinsam, unter dem Licht der Liebe und der Einheit in Jesus Christus gestalten.“

 

Zum Schluss zeigte Sturm einen in Bethlehem aus „Glasscherben des Krieges und der Belagerung“ gefertigten Engel. „Diese Glasscherben sind ein Symbol für das, was immer wieder zerbricht an Leben, an Vertrauen, an Zukunft. Christliche Frauen haben diese Glasscherben zusammengefügt zu etwas Neuem, zu Engeln oder Friedenstauben. Sie geben damit ein Zeichen der Hoffnung für ihr Land.“ Wenn Gott seinen guten Geist gebe, so der Bischof, dann kann aus den alltäglichen Scherben der Menschen etwas Neues und Gutes entstehen: „Ein Zeichen der Hoffnung soll dieser Engel auch für uns sein.“

ISSN 2222-2464

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