20.06.2002

Impulstag Offen Evangelisch

Bünker: Veränderung bewusst und verantwortungsvoll wahrnehmen

Bünker: Veränderung bewusst und verantwortungsvoll wahrnehmen

St. Pölten, 19. Juni 2002 (epd Ö) „Offen Evangelisch bedeutet, Veränderungen bewusst und verantwortungsvoll wahrzunehmen und auf breiter Basis zu gestalten“, sagte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker bei seiner Begrüßung der rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Impulstags des Projektes Offen Evangelisch. Zu dem Impulstag am 16. Juni im Landhaus in St. Pölten waren Interessierte an den vier Projekten von Offen Evangelisch eingeladen, sich über die Projekte zu informieren und miteinander die Projektideen zu diskutieren. „Offen Evangelisch verbindet alle, denen es nicht egal ist, was aus unserer Kirche wird. Wir gehen daran, die Gesellschaft in Österreich menschenfreundlicher zu gestalten durch die Ausrichtung unserer Arbeit und die Strukturen unserer Kirche“ so Bünker.

„Sie bekommen Unterstützung, Menschen in Ihrer Gemeinde miteinander ins Gespräch zu bringen“ sagte Pfarrerin Mag. Monika Salzer zu Offen Evangelisch. Die Projekte seien „die Kristallisationspunkte von Offen Evangelisch“. Hier werde die Kommunikation in den Organisationen und Gemeinden, in denen ein Projekt umgesetzt werde, gesteigert, so die Projektmanagerin.

Aufbruch zu Neuem

„Sie machen sich gemeinsam zu Neuem auf, unsere Aufgabe dabei ist es, Ihre Ideen und Ergebnisse miteinander zu verknüpfen“, sagte Prof. Dr. Ralph Grossmann als Einleitung in den Impulstag. Grossmann, Professor für Organisationsentwicklung am Institut für Interdisziplinäre Fortbildung in Wien betonte, dass die Projekte für die Gesamtkirche Bedeutung haben sollen. Gemeinsam mit der Unternehmensberaterin Dr. Monika Veith wird Grossmann als externer Berater von Offen Evangelisch „diese Verbindungen herstellen und auf Verknüpfungen achten.“ Es gelte, die Projekte für Offen Evangelisch „experimentell für die Gesamtkirche zu erschaffen, Initiative zu ergreifen und Eigenverantwortung für die eigene Gemeinde und die Kirche zu übernehmen.“

Das Spezifikum der Evangelischen Kirche – Gruppenergebnisse zu den Projekten

„Ist unsere derzeitige Gemeindearbeit sinnvoll?“ fragte Pfarrerin Mag. Ruth Glaser bei ihrer Ergebnispräsentation der Arbeitsgruppe „Wir sind Gemeinde“. Die Gruppenteilnehmer planen für ihre Projektarbeit, den „Bedürfnissen derjenigen nachzugehen, die wir erreichen wollen.“ Bei „Marketing-Ideen in der Gemeinde“ komme es darauf an, zu klären „was die Gemeinde überhaupt will“, gab Birgit Traxler, Geschäftsführerin des Evangelischen Bildungswerkes A.B. Wien, die Diskussion der Arbeitsgruppen wieder. Eine der Fragen laute daher, was es bedeute, evangelisch zu sein: „Dann kann die Gemeinde sich positionieren.“ „Zunächst einmal müssen wir das Vorhandene bewusst wahrnehmen“, berichtete Waltraud Kovacic von der Diakonie Österreich zu „Räume zum Wohlfühlen“. Auch die Haltungen innerhalb der Gemeinde seien zu erheben, damit geklärt sei, was transportiert werden solle. Es gehe nicht darum, Kirchen „zu behübschen“ sondern ein theologisches Konzept von Kirche umzusetzen.

„Trotz aller Gemeindeautonomie ist es gut, über den eigenen Kirchturm zu schauen“, bilanzierte Gottfried Mernyi, Geschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises für Weltmission (EAWM) die Ergebnisse der Gruppe „Competence-Center“. Es müsse eine Situation geschaffen werden, bei der beide Partner, der Kunde und der Anbieter, Vorteile haben. Die Arbeitsgruppe erwarte sich „Kundenfreundlichkeit und die Rücksichtnahme auf soziale und ökologische Kriterien beim Beschaffungswesen eines Competence-Centers“. „Wofür werden wir in Zukunft Pfarrerinnen und Pfarrer brauchen“ sei die Kernfrage bei der Personalent-

wicklung“, so Pfarrer Mag. Rainer Gottas bei der Präsentation der Ergebnisse von „Kirchenmitarbeit, Personalentwicklung“. Dieses Projekt, das als einziges nicht ausgeschrieben sondern von einer Steuerungsgruppe begleitet wird, will „die Ressourcen in unserer Kirche besser und gezielter einsetzen und die Effizienz von Arbeitsbereichen darstellbar machen.“ Auch dass ein Pfarrer oder eine Pfarrerin für eine Gemeinde zuständig sei, werde „zu überdenken sein“.

Neuer Termin

Aufgrund von Protesten über den „zu straffen Zeitrahmen“ von Offen Evangelisch ist der Einreichungstermin für die Projekte auf den 15. Oktober verschoben worden. Noch im Oktober wird dann die Steuerungsgruppe die Projekte vergeben. Die Schauspielgruppe „Rückspiegel“ hat Offen Evangelisch und die Hoffnungen und Befürchtungen der Teilnehmenden szenisch umgesetzt, die Musiker von „Palawatsch“ sorgten mit jüdischer Musik für Unterhaltung.

Offen Evangelisch ist das Organisationsentwicklungsprojekt der Evangelischen Kirche in Österreich 2002 – 2004. Weitere Informationen bei Pfarrerin Mag. Monika Salzer: 0699/188 77 035

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.