24.07.2022

Hunger

Maria Katharina Moser über die schlimmste Dürre seit 40 Jahren

“In Somalia werden aktuell 1,4 Milliarden Dollar Nothilfegelder benötigt, es stehen aber nur 260 Millionen zur Verfügung”, betont Maria Katharina Moser. (Foto: Brot für die Welt/Christof Krackhardt)

Maria Katharina Moser über die schlimmste Dürre seit 40 Jahren

Es ist eine Katastrophe biblischen Ausmaßes. In Ostafrika herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Hunderttausende Ziegen und Schafe sind verendet, die Ernte ist verdorrt. Für 82 Millionen Menschen bedeutet das: Hunger. Heuer müssen in der Region um 30 Millionen mehr Menschen hungern als im Vorjahr. Die Lage in Somalia ist schlimmer als 2011. Damals sind 250.000 Menschen den Hungertod gestorben.

Ostafrika ist ein Hotspot des Hungers, der weltweit im Steigen begriffen ist – laut Vereinten Nationen von 678 im Jahr 2019 auf 828 Millionen Menschen im Jahr 2021. Und das, obwohl die Weltgemeinschaft 2015 als eines der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung „Zero Hunger – Null Hunger“ bis 2030 ausgerufen hatte.

Die Gründe für die aktuelle Hungersnot sind vielfältig: Zu wirtschaftlichen Problemen und politischen Konflikten kommt der Klimawandel. Seit mehreren Jahren bleibt der Regen immer häufiger aus. Wenn es regnet, dann unwetterartig. Der ausgedorrte Boden kann die Wassermassen nicht aufnehmen, mit den Überschwemmungen wächst die Gefahr von Heuschreckenplagen. Dann 2020 die Corona-Pandemie, lokale Märkte blieben geschlossen, Kleinbauern konnten ihre Produkte nicht verkaufen. Und jetzt der Ukraine-Krieg. Der treibt den Getreidepreis in die Höhe.

Die Menschen in Ostafrika brauchen Hilfe. In Somalia werden aktuell 1,4 Milliarden Dollar Nothilfegelder benötigt, es stehen aber nur 260 Millionen zur Verfügung. Viele Hilfsorganisationen rufen daher zu Spenden auf. Auch die Hilfsorganisationen der Evangelischen Kirche, die Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt. Wichtig dabei: sowohl unmittelbar den Hunger stillen als auch die Ernährung nachhaltig sichern. Ziel ist, landwirtschaftliche Methoden besser an den Klimawandel anzupassen, damit Kleinbauern und -bäuerinnen selber Nahrungsmittel produzieren können. Sie brauchen Zugang zu Saatgut, schädlingsresistente Sorten, Bewässerungssysteme, aber auch größere Sortenvielfalt und Aufforstung.

Hunger ist eine Folge menschlichen Handelns, eine Folge von Gewalt und Krieg, von Umweltzerstörung und ungerechten wirtschaftlichen Verhältnissen. Es gibt mehr als genug Nahrungsmittel für die über sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Dass so viele Menschen hungern, liegt am ungleichen Zugang zu den Lebensmitteln. Das heißt: Hunger muss nicht sein, wir können das ändern. Das weiß schon die Bibel: „Selig, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“

 

Spendenkonto AT07 2011 1800 8048 8500

www.diakonie.at/hungersnot

ISSN 2222-2464

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