02.01.2012

Hennefeld: Brauchen dringend eine Armutsbremse

Jahreslosung will dazu ermutigen, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen

Die Jahreslosung 2012 sei Entlastung, aber auch Ermutigung, sagt der evangelisch-reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld (Foto: epdÖ/Uschmann)

Jahreslosung will dazu ermutigen, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen


Wien (epdÖ) – „Brauchen wir nicht dringend neben einer Schuldenbremse und einem EU-Rettungsschirm eine Armutsbremse und einen Rettungsschirm für die Menschen unter der Armutsgrenze in allen europäischen Ländern“, fragt sich der evangelisch-reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld in seinem Ö1-„Zwischenruf“ am Neujahrstag.

Hennefeld betont wie wichtig es sei, auch die Perspektive von Arbeitslosen, Obdachlosen und armen Menschen, deren Zahl immer größer werde, einzunehmen. Gesetze etwa sollten immer danach beurteilt werden, wie diese sich auf die Schwächsten der Gesellschaften auswirken und welche Folgeerscheinungen sie auf Menschen und die Umwelt hätten.

In diesen schwierigen Lebenssituationen dürften sich alle Christinnen und Christen, aber auch alle Menschen guten Willens, die Jahreslosung aus dem zweiten Korintherbrief zu eigen machen: „Jesus Christus spricht: ‚Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.'“ In einer Welt, in der die größten Ungerechtigkeiten und Absurditäten als schicksalshafte Prozesse verkauft werden, sei diese Losung „wie eine frische Brise in einem stickigen Zimmer für Menschen, die ganz unten sind“. Auch wenn Wissenschaftler und Politiker behaupten würden, dass es zu unserem Wirtschaftssystem keine Ausweichlösung gebe, könne die christliche Botschaft jederzeit als Alternative angeboten werden, ist Hennefeld überzeugt. Wenn Gottes Kraft in den Schwachen mächtig werde, dann werke der Heilige Geist in den Menschen. Und dieser reagiere nicht darauf, „ob Märkte nervös werden oder Börsenkurse schwanken“.

Die Jahreslosung 2012 sei Entlastung, aber auch Ermutigung, resümiert der Landessuperintendent. „Die Kraft Gottes lässt mich Zusammenhänge verstehen, nichts als unabänderlich hinnehmen, den Schwachen zu seinem Recht verhelfen und den Ohnmächtigen eine Stimme geben.“

ISSN 2222-2464

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