12.09.2005

Gustav-Adolf-Werke: Horn folgt auf Epting

Früherer Wiener Superintendent zum neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Gustav-Adolf-Werke und evangelischer Diasporawerke in Europa und Brasilien (AGDE) gewählt

Früherer Wiener Superintendent zum neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Gustav-Adolf-Werke und evangelischer Diasporawerke in Europa und Brasilien (AGDE) gewählt

Wien/Oradea (epd Ö) – Der frühere Wiener Superintendent Univ.-Prof. Mag. Werner Horn wurde zum neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Gustav-Adolf-Werke und evangelischer Diasporawerke in Europa und Brasilien (AGDE) gewählt. Die Wahl erfolgte auf der Tagung der dem Gustav-Adolf-Verein verwandten Diasporavereine, die vom 5. bis 7. September in Bad Felix bei Großwardein/Oradea in Rumänien stattfand. Horn folgt damit auf den Gründungs- und nunmehrigen Ehrenvorsitzenden, Prof. D. Dr. Karl-Christoph Epting.

Im zweisprachigen (ungarisch-deutsch) musikalisch festlich gestalteten Eröffnungsgottesdienst in der Lutherischen Kirche von Großwardein predigte der reformierte Bischof Laszlo Tökes, der im Jahr 1989 in Temesvár ein Mitauslöser der Revolution in Rumänien gewesen war. Diese Tagung befasste sich schwerpunktmäßig mit dem Reichstag zu Augsburg 1555 und seiner Bedeutung für die Länder des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches (bis 1806), mit den Auswirkungen auf die Nachbarländer sowie dem Fortwirken der damaligen Beschlüsse. Den Vortrag zum Thema „Der Augsburger Religionsfriede und seine Bedeutung“ hielt der Wiener Univ.-Prof. Dr. Gustav Reingrabner. Neben der Darstellung der Zeitumstände des Reichstages legte der Kirchenrechtler und Kirchenhistoriker die Details der einzelnen Bestimmungen dar, wobei er die Auswirkungen auf die Länder der habsburgischen Krone besonders hervorhob.

Berichte der einzelnen Ländervertreter beleuchteten die geistliche, wirtschaftliche und finanzielle Situation der Kirchen und Gemeinden. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die gegenseitige finanzielle Hilfe allein nicht ausreiche, sondern auch die persönliche Kenntnis über die kleinen protestantischen Kirchen in Europa und Übersee im weltweiten ökumenischen Kontext wichtig sei. Dabei dürfe die ökumenische Lage nicht nur in Bezug auf die jeweilige Mehrheitskirche (römisch-katholisch oder orthodox) gesehen werden, sondern auch im Blick auf die innerprotestantische Zusammenarbeit.

Hauptanwalt Friedrich Gunesch aus Hermannstadt/Sibiu berichtete über den Stand der Vorbereitungen zur 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung 2007 in Hermannstadt. Weiters erfolgten Beratungen über den Haushalt und das mehrfache Gedenkjahr 2007: Vor 375 Jahren starb König Gustav Adolf IV. von Schweden, vor 175 Jahren wurde das Gustav-Adolf-Werk in Deutschland gegründet, und vor 400 Jahren wurde der Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt geboren.

An der Tagung in Rumänien haben Vertreter von Kirchen aus Brasilien, Deutschland, Polen, Österreich, Rumänien, Schweden und Tschechien teilgenommen. Die nächste Tagung dieser Art ist für November 2007 in Lützen, dem Sterbeort von König Gustav Adolf, geplant.

ISSN 2222-2464

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