16.03.2010

Gründungsakt des Instituts für Militärethische Studien

Bindeglied zwischen kirchlicher Theologie und Realität der österreichischen Sicherheitspolitik

Bindeglied zwischen kirchlicher Theologie und Realität der österreichischen Sicherheitspolitik

Wien (epd Ö) – Die Gründung des Instituts für Militärethische Studien (IMS) als Teil der Militärsuperintendentur war ein Höhepunkt der diesjährigen Frühjahrskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Soldaten (AGES), einer Vereinigung evangelischer Heeresangehöriger, die vom 9. bis 11. März in Wien tagte. Anlässlich der Gründung wurde im Rahmen der AGES-Konferenz am 10. März im Festsaal der Landesverteidigungsakademie in Wien ein Symposion zum Thema „Soldatenbild – einst, jetzt und morgen“ abgehalten. Die Bedeutung einer modernen soldatischen Berufsethik in einem sich grundlegend wandelnden Sicherheitsbereich unterstrich General Mag. Raimund Schittenhelm, der Kommandant der Landesverteidigungsakademie in Wien, der höchsten Bildungseinrichtung des Bundesheeres. Schittenhelm betonte in seinem Referat die wichtige Verortung der Militärethik im Bildungsangebot des Bundesheeres.

Sakrausky: Forschungsergebnisse mit der Lebenswelt der Soldaten
verknüpfen

In dieses Bildungsangebot wird nun das Institut für Militärethische Studien (IMS) gestellt, wie der Leiter der Evangelischen Militärseelsorge, Militärsuperintendent Mag. Oskar Sakrausky, herausarbeitete. Das IMS hat zwei „Stoßrichtungen“: Forschung und Lehre, wobei „Lehre“ hier nicht so sehr selbständige Theoriebildung auf höchstem intellektuellen Niveau bezeichnet, sondern vielmehr praxisorientierte Anwendung vorhandener Forschungsergebnisse aus Theologie, Politologie und verwandten Bereichen. In der Lehre soll das praxisorientierte Verknüpfen der Forschungsergebnisse mit der Lebenswirklichkeit des Soldaten, die oft sehr speziell ist, stattfinden. Das IMS verortet sich damit im Bereich des Bildungsangebotes des Militärs, aber auch der evangelischen Kirche – gewissermaßen auch als ein Bindeglied zwischen kirchlicher Theologie und der Realität der österreichischen Sicherheitspolitik.

Das Einführungsreferat über die Aktualität der Militärethik hielt der Leiter des IMS, Militärsenior Karl Reinhart Trauner. Weitere Impulsreferate kamen von Vizeleutnant Hermann Grasl und Oberstleutnant Mag. Andreas Kastberger zum „Selbstverständnis des Offiziers- und Unteroffizierskorps“. Sie arbeiteten die sich wandelnden Rollenbilder des modernen Soldaten heraus. Die Grußworte von Msgr. Dr. Werner Freistetter, Bischofsvikar des Militärbischofs und Leiter des Instituts für Religion und Frieden (IRF), und OKR Mag. Karl Schiefermair rundeten den Festakt ab, wobei OKR Schiefermair ermutigend nicht nur das Interesse der evangelischen Kirche am IMS betonte, sondern sich auch als Träger einer breiten Zusammenarbeit in diesem Bereich anbot.

Moderiert hat die Veranstaltung der Präsident der AGES, Brigadier Peter Klocko, MSc.

ISSN 2222-2464

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