Die Beerdigung

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Die Erfahrung des Sterbens ist ein Teil des Lebens. Bilder von Sterben und Tod gehören zum Alltag. Meist in den Nachrichten – aber die Endlichkeit des eigenen Lebens und damit das eigene Sterben wird verdrängt. Viele Menschen sind bei dem Verlust eines Menschen erschüttert und aus den gewohnten Bahnen geworfen. Die Kirchen bieten Rituale, um der Trauer Ausdruck zu verleihen und dem Schmerz Worte zu geben.

Zunehmend wird heute der Wunsch nach einer anonymen Bestattung geäußert, weil keine Angehörigen vorhanden sind oder diese nicht mit der Grabpflege belastet werden sollen. Sofern Hinterbliebene vorhanden sind, erweist sich aber für diese oft im Nachhinein das Fehlen eines festen Ortes für die Trauer als sehr belastend.

Trauernetz: www.trauernetz.de
Das Trauernetz ist ein Angebot der Evangelischen Kirche im Rheinland (D) zur Besinnung und Ratsuche.

 

Fragen rund um die Bestattung

Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?

Oft äußern Menschen Wünsche hinsichtlich ihrer Beerdigung. Diese Wünsche sollten nach Möglichkeit auch respektiert werden. Wenn die Bestattungsform im Testament erwähnt ist, müssen Sie sich als Angehörige daran halten. Wenn keine Wünsche geäußert wurden, entscheiden die nächsten Verwandten.

✝ Gibt es eine ökumenische Bestattung?

Nein. Eine Bestattung erfolgt in der Regel in der eigenen Konfession. Ausnahmen müssen mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.

✝ Was kostet eine Beerdigung?

Neben den Kosten für Sarg, Grab und Kränze können noch Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle und die Inanspruchnahme des Organisten oder der Organistin hinzukommen. Bitte sprechen Sie mit einer Bestattungsfirma, die in der Regel den gesamten Verlauf des Begräbnisses organisiert.

✝ Kann ich auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?

Mit der Kirche gibt es dabei keine Probleme. Es liegt eher an den Ordnungen der örtlichen Friedhofsverwaltungen, ob sie eine Bestattung Auswärtiger zulässt.

✝ Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?

Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit auch, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet. Stattdessen kann ein Redner eine Trauerfeier durchführen. Die Kosten für den Redner müssen Sie selbst bezahlen, und die Bestattung gilt dann nicht als kirchliche Bestattung. Wenn Sie als Angehörige Trost suchen, können Sie sich selbstverständlich an Ihre Pfarrgemeinde wenden.

✝ Kann jemand, der Selbstmord begangen hat, kirchlich bestattet werden?

Ja, ein Selbstmord ist kein Hinderungsgrund für eine kirchliche Bestattung.

✝ Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?

Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten. Aber bedenken Sie, der Gesang kann hilfreich sein und Ihnen in Ihrem Schmerz Trost spenden. Auch wenn Sie selbst nicht singen wollen oder können, gibt es meist Menschen im Trauergottesdienst, die mitsingen. Eine Alternative ist, neben dem Gesang ein oder zwei Instrumentalstücke spielen zu lassen, wenn sich Musiker dafür finden lassen.

✝ Was ist eine Aussegnung?

Nach der alten Tradition wurde von dem Verstorbenen im Haus Abschied genommen. In vielen Dörfern gibt es diese Tradition der Aussegnung des Verstorbenen im Wohnhaus noch immer. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde um Rat und äußern Sie Ihre Wünsche.

Planung einer Bestattung

Wenn ein Menschen gestorben ist und der Kontakt mit dem Pfarrer / der Pfarrerin hergestellt wurde, wird der Termin für ein Beerdigungsgespräch vereinbart.

Hier werden zuerst je nach den Umständen eines Todes, Entsetzen, Erschrecken, Klage, Fragen und Vorwurf angebracht, aber auch dankbare Traurigkeit, Liebe oder stiller Kummer mitgeteilt. Es wird versucht, das Geschehene zu „verstehen“. Im Angesicht eines schweren Verlustes sind Menschen für rationale Argumente oft nicht zugänglich.

Die Aufgabe des Seelsorgers bzw. der Seelsorgerin ist es, in einem sehr persönlichen Gespräch zu erfassen,

  • wer der Verstorbene / die Verstorbene war,
  • was die wesentlichen Momente im Leben dieser Person gewesen sind und
  • in welcher Beziehung die Angehörigen zu ihm/ihr standen.

Der unmittelbar erfahrene Tod gibt diesen Gesprächen sehr oft eine Tiefe, die es ermöglicht, alles, was für die Angehörigen wichtig war, sorgsam „aufzuheben“. Diese sorgsam bewahrten Erinnerungen an das geteilte Leben sollten in die Trauerfeier einfließen.

Sehr häufig ist es üblich, dem Pfarrer oder der Pfarrerin einen Lebenslauf zu überreichen. Die Eckdaten eines Lebens werden damit quasi in einen Rahmen gesetzt. Oft spiegelt sich darin aber auch die Beziehung in der die/der Angehörige und die/der Verstobene zueinander standen.

Der Pfarrer bzw. die Pfarrerin versucht, diesem Bild in der Trauerfeier gerecht zu werden und gleichzeitig Hoffnungen und Trost durch das Wort der Heiligen Schrift zu spenden.

Manchmal ist das biblische Leitwort für eine Beerdigung der Konfirmationsspruch des/der Verstorbenen.

Gern wird aber auch ein eigenes Bibelwort gesucht, meistens nicht von den Hinterbliebenen, sondern von der Pfarrerin / dem Pfarrer, das mit dem Leben des/der Verstorbenen korrespondiert und den Angehörigen Trost schenkt sowie eine Perspektive für die Zeit nach der Trauer eröffnet.

Arten der Beerdigung

Die unterschiedlichen Bestattungsmöglichkeiten sind tief mit den Wünschen der verstorbenen Person und der Angehörigen verbunden. In vielen Fällen wird noch vor dem Tod über die Bestattungsart gesprochen, manche Male sind sie testamentarisch festgelegt, und manchmal müssen die Angehörigen ohne Mitsprache des verstorbenen Menschen diese Entscheidung treffen. Einen Überblick und nähere Informationen zu den unterschiedlichen Bestattungsarten in Österreich finden Sie hier: www.bestattungsinfo.at/bestattungsarten/

Hier ein Überblick über die derzeit möglichen Bestattungsformen:

    • – Erdbestattung

 

    • – Feuer-/Urnenbestattung

 

    • – Natur-/Baumbestattung

 

    • – Luftbestattung

 

    • – Seebestattung

 

    – Edelsteinbestattung

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