23.01.2022

Glaube ist wie Fußball

Julia Schnizlein über die Suche nach dem richtigen Team

"Wichtig ist es, die richtige Mannschaft zu finden! Das ist beim Sport nicht anders als beim Glauben." Foto: pixabay

Julia Schnizlein über die Suche nach dem richtigen Team

Kann man Christ sein, ohne in der Kirche zu sein? Viele Menschen, die aus ihrer Kirche austreten, beantworten die Frage mit: Ja. Sie sagen, dass ihr Austritt nichts mit ihrem Glauben zu tun hat und sie trotzdem weiterhin gläubig sind. Ich glaube, ganz so einfach ist es nicht. Zwar unterscheidet die Evangelische Kirche die „sichtbare“ und die „unsichtbare“ Kirche. Die erstere ist die Institution mit ihrem Mitgliederverzeichnis, in die man hineingetauft wird. Und die zweite ist jene Gemeinschaft, die der Heilige Geist zusammenführt und zu der alle gehören, die in einer Beziehung zu Gott leben. Die beiden sind nicht deckungsgleich, aber sie gehören trotzdem zusammen.

In der sichtbaren Kirche werden christliche Botschaft und Traditionen bewahrt und weitergegeben. In Predigten, Gebeten und Gesprächen wird um die großen Fragen des Lebens und Glaubens gerungen und die Beziehung zu Gott gepflegt. Die sichtbare Kirche begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod und stärkt sie mit einer Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Christen, die sich von dieser sichtbaren Kirche abwenden, bleiben mit ihrem Glauben auf sich allein gestellt. Oft schustern sie sich dann einen eigenen Glauben zurecht, der mit der christlichen Botschaft nicht mehr viel zu tun hat.
Alleine Christsein ist ein bisschen so wie alleine Fußballspielen. Natürlich kann man den Ball auch allein in ein Tor kicken, aber wesentlich schöner ist es doch, wenn man gemeinsam spielt. Wenn man verbindlich zu einem Team gehört, Erfahrungen teilt und jemanden hat, der einen „trainiert“, so dass man mit den eigenen Fähigkeiten nicht nur auf der Stelle tritt.

Wichtig ist es, die richtige Mannschaft zu finden! Das ist beim Sport nicht anders als beim Glauben. Auch hier ist es wichtig, die passende Gemeinde zu finden, in der man sich mit der eigenen Herangehensweise, den Fähigkeiten und Bedürfnissen aufgehoben und verstanden fühlt. Dazu hilft es, sich verschiedene Gemeinden anzuschauen. Dass seit Beginn der Pandemie viele Kirchen ihre Gottesdienste online übertragen, macht die Sache leichter. Bei unseren Gottesdiensten feiern via YouTube regelmäßig Menschen aus anderen Städten und Ländern mit – vielleicht auch Sie?

Den YouTube-Kanal der Lutherischen Stadtkirche finden Sie auf: youtube.com/c/LutherischeStadtkircheWien

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ISSN 2222-2464

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