07.12.2005

Gerold Lehner in sein Amt als oberösterreichischer Superintendent eingeführt

Für eine Kirche, die „für andere schreien und sich auch unbeliebt machen muss“

Für eine Kirche, die „für andere schreien und sich auch unbeliebt machen muss“

Thening, 5. Dezember 2005 (epd Ö) – „Es wird Zeiten geben, da werden wir als Kirche für andere schreien und uns unbeliebt machen müssen.“ Das sagte der neue oberösterreichische Superintendent Dr. Gerold Lehner in seiner Predigt bei seiner Amtseinführung am 2. Adventsonntag, dem 4. Dezember, in der Evangelischen Kirche im Feld in Thening. Lehner nannte wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Probleme, denen sich die Kirche zunehmend gegenüber sehe. Der Superintendent äußerte den Wunsch, „dass durch uns Erleuchtung entsteht, dass den Menschen ein Licht aufgeht, die Herrlichkeit Gottes im Antlitz des Menschen Jesus von Nazareth“.

Lehner sagte weiter: „Als Kirche sind wir nicht besonders eindrücklich, aber wir tragen das Licht in uns, das heilt.“ Der Prediger warnte jedoch: „Wenn wir anfangen, uns um unsere eigene Macht und um unseren Besitzstand zu kümmern, werden wir unsere Berufung verlieren.“

Bischof Mag. Herwig Sturm, der die Amtseinführung vornahm, nannte als Schwerpunkte des Superintendentenamtes in Oberösterreich das „Licht des Evangeliums“, den im Lande nach schwerer Geschichte nunmehr „fest verwurzelten“ evangelischen Glauben, den Umgang mit jungen und erwachsenen Menschen sowie den Blick auf die „dunkle Welt, die durch die Liebe Gottes hell werden soll“.

„Freundliche Grüße und herzliche Glück- und Segenswünsche“ überbrachte Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz dem neuen Superintendenten. Schwarz kündigte an, die von seinem Vorgänger Maximilian Aichern mitbegründete Tradition guter ökumenischer Zusammenarbeit fortsetzen zu wollen.

Landeshauptmann Pühringer: Die Vielfalt soll lebendig bleiben

„Kraft für viel Verständnis, damit Vielfalt lebendig bleiben kann“, wünschte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer dem neuen Superintendenten und dankte dem scheidenden Superintendenten Mag. Hansjörg Eichmeyer für die langjährige gute Zusammenarbeit. Grußworte sprachen auch Helga Schwarzinger vom Ökumenischen Forum Oberösterreich sowie der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, DI George Wozasek.

Bei einem anschließenden Empfang im Kultur- und Sportzentrum Hörsching beschrieb Ministerialrat Univ.-Prof. Dr. Karl Schwarz die Geschichte des Superintendentenamtes in der Evangelischen Kirche in Österreich und überbrachte Grüße vom Kultusamt im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Die Liturgie des Festgottesdienstes in der Kirche im Feld in Thening, der mit der Feier des Abendmahls verbunden war und vom ORF-Studio Oberösterreich im Fernsehen live übertragen wurde, gestalteten Pfarrerin Mag. Ingrid Bachler und Ortspfarrer Mag. Andreas Meissner. Assistenten bei der Amtseinführung Superintendent Lehners waren die Senioren Mag. Friedrich Rössler, Mag. Bernhard Petersen und Mag. Günter Scheutz. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst die Kantorei Linz unter Leitung von Diözesankantor Mag. Kristian Schneider und der Posaunenchor Wels unter der Leitung von Volker Hemminger. Die Orgel spielte Kristian Schneider.

ISSN 2222-2464

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