23.02.2022

Fresach: Toleranzgespräche 2022 suchen den Wandel

"Wie kommt das Neue ins System?" – Tagung von 1. bis 4. Juni

Man wolle positive wie negative Seiten des Wandels beleuchten, erklärte Superintendent Manfred Sauer bei der Präsentation des Programms. Foto: Mike Kampitsch

„Wie kommt das Neue ins System?“ – Tagung von 1. bis 4. Juni

Fresach/Villach/Klagenfurt (epdÖ) – Die Europäischen Toleranzgespräche in Fresach widmen sich heuer dem Wandel. „Wie kommt das Neue ins System?“ fragt das viertägige Diskussionsforum am Pfingstwochenende von 1. bis 4. Juni im achten Jahr seines Bestehens. Den Eröffnungsvortrag hält heuer der Schriftsteller Robert Menasse. Präsentiert wurden Generalthema und Programm am Mittwoch, 23. Februar, bei einer Pressekonferenz im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt.

Eine internationale Veranstaltung wie die Toleranzgespräche verändere einen Ort im positiven Sinne und bringe frischen Wind in eine Region, griff Superintendent Manfred Sauer, Obmann des Veranstaltervereins Denk.Raum-Fresach, in seinem Statement den titelgebenden Wandel auf. Dieser sei aber nicht nur positiv besetzt, sondern löse vielmehr auch Ängste aus. Der Wandel stelle Anfragen an einen selbst: „Wo bin ich gefordert, meine Einstellungen und vielleicht auch meinen Lebensstil zu verändern?“ Gefragt werden solle auch, was der Wandel für die Kirche bedeute. Nicht zuletzt sei der Pfingstgeist, der das Datum der Toleranzgespräche präge, „ein sehr dynamischer, der verändert und verwandelt.“

„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“

Die Villacher Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser sieht im Wandel eine „unvorhersehbare Veränderung“, die manchmal auch Unbehagen hervorrufe. Sicherheit, Strukturen, Stabilität, würden dadurch herausgefordert. Das hätten die letzten zwei Jahre der Pandemie deutlich gezeigt. Dennoch schloss Sandriesser mit einem chinesischen Sprichwort: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“ Nur die Windmühlen würden uns voranbringen.

Margarethe Prinz-Büchl vom Kuratorium des Denk.Raum.Fresach verknüpfte das diesjährige Leitmotiv mit der Geschichte der Toleranzgemeinde Fresach. Auch die Ära des Toleranzpatents von 1781 sei eine Zeit des Wandels gewesen: „Es war ein Aufbruch ohne gleichen. Und für einen großen Teil der Bevölkerung kam dieser Wandel sehr überraschend. Wir wollen alle dazu beitragen, dass diese Initialzündung von damals auch heute spürbar wird.“ Denn es brauche Flexibilität und Toleranz, um Veränderung zulassen zu können.

Das Programm

Die Toleranzgespräche werden sowohl in Präsenz als auch online stattfinden und sich den aktuellen Bestimmungen für Veranstaltungen anpassen. Zu Beginn der Tagung steht traditionell ein Tourismusforum (1. Juni) an der FH Villach. Es folgen das Europaforum (2. Juni) und das Wirtschaftsforum (3. Juni) in Fresach. Den Abschluss bildet ein Toleranzfrühstück mit einem “Dichterforum” (4. Juni) in Fresach. Vortragende und Diskutanten sind neben dem Hauptvortragenden Robert Menasse unter anderem ORF-Korrespondentin Carola Schneider, Friedensforscher Heinz Gärtner, Politikwissenschaftlerin Sieglinde Rosenberger, GoStudent-Gründer Felix Ohswald, BioNTech-Gründer Christoph Huber oder Klimaforscher Georg Kaser.

Infos: www.fresach.org

ISSN 2222-2464

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